Deutsche Meisterschaft: Ein ganz starkes Tanzpaar
Im lateinamerikanischen Wettbewerb belegen Evelyn Krosta und Marcus Schäfer aus Düsseldorf den elften Platz.
Düsseldorf. Als um 20 Uhr das Licht im Maritim Hotel gedämpft wird und 14 Profi-Paare bei den deutschen Meisterschaften der lateinamerikanischen Tänze das Parkett erobern, sticht ein Paar besonders ins Auge: Marcus Schäfer und Evelyn Krosta. In ihrem schneeweißen Glitzer-Outfit heben sie sich optisch von den anderen Paaren ab.
Für die beiden Düsseldorfer ist die Meisterschaft erst ihr sechstes großes Turnier. Seit sie letzten Sommer in die Profiliga aufgestiegen sind. "Wir sind noch ganz frisch und müssen uns erst einen Namen machen", sagt Krosta.
Ihren bisher größten Erfolg feierten der 27-Jährige und die 35-Jährige mit einem fünften Platz bei den Deutschen Meisterschaften in der Kür. Diesmal hielten Schäfer und Krosta einen Platz im Mittelfeld für realistisch.
"Das Finale werden wir wahrscheinlich nicht erreichen. Unser Ziel ist ein Platz unter den ersten zehn", sagte Schäfer. Das Tanzpaar scheiterte bisher nicht an mangelndem Talent, sondern an fehlender Zeit. "Während andere Paare bis zu acht Stunden pro Tag trainieren können, haben wir durch unsere Berufe lediglich abends Zeit zu üben", erzählte Krosta.
Während Schäfer und Krosta sich leicht nervös hinter den Kulissen auf ihren Auftritt vorbereiteten, eröffnete Moderator Ingo Woite zusammen mit Turnierleiter Matthias Fronhoff die Gala. 800 Ballgäste aus dem In- und Ausland in froher Erwartung eines großen Abends.
Allerdings haben sieben der 21 Paare kurzfristig absagt. "Wir haben uns entschieden, das Programm umzustellen und alle 14 Paare das Semifinale mittanzen zu lassen", sagte Falko Ritter, Pressesprecher des Deutschen Professional Tanzsportverbandes. Cha cha cha, Samba, Rumba, Paso Doble und Jive stehen auf dem Programm.
"Wir freuen uns besonders auf die Rumba", sagte Marcus Schäfer, "dabei harmonieren wir am besten." Als die Punktrichter über der anschließenden Auswertung brüteten, folgte ein weiterer Höhepunkt. Die amtierenden Deutschen Meister im Standardtanz, Sascha und Natascha Karabey, verzauberten das Publikum mit ihrem Auftritt.
Zwischen den einzelnen Programmpunkten konnten die Ballgäste die Gelegenheit nutzen, das gerade Vorgetanzte selbst auszuprobieren. Ein glitzerndes Meer von Abendroben schwebte elegant zu den Klängen der Tanzkapelle des musikalischen Urgesteins Hugo Strasser über das Parkett.
In der Zwischenzeit haben Schäfer und Krosta erfahren, dass sie nicht zu den Finalisten gehören, sondern Platz elf belegt haben. "Schade", sagte Krosta. "Aber damit hatten wir gerechnet." Sieger des Turniers wurden die alten und neuen Meister Formica und Lebedow. Platz zwei ging an Homm und Kasper, Bronze erhielten Voznyuk und Nikiforova.