„Der TSV hat in den vergangenen zwei Jahren auswärts oft stärker gespielt als zuhause: 15 Siege in 21 Auswärtsspielen sprechen eine deutliche Sprache“, schreiben die Königshofer auf ihrer Website. „Ein mittleres Tischtenniswunder mit zwei Siegen in Düsseldorf wäre nötig, um das Blatt noch zu wenden. Aber wer unser Team kennt, weiß: Aufgeben ist keine Option.“
In der ausverkauften Arena in Bad Königshofen zeigte der TSV nach eigenem Urteil eine „bärenstarke Leistung am Limit“. Nicht stark genug, um wie an gleicher Stelle im Vorjahr den amtierenden Meister im ersten Halbfinalspiel in die Knie zu zwingen. Der Europameister des Jahres 2022 Dang Qiu und der amtierende Mannschaftseuropameister Anton Källberg verhinderten das.
Die 1:0-Führung bringt den Borussen „ein sehr gutes Gefühl“
„Natürlich wissen wir, was letztes Jahr in Bad Königshofen passiert ist“, erinnerte sich Källberg nach dem Spiel. „Wir wollten uns nicht wieder in eine solche Lage bringen. Dass wir jetzt mit 1:0 in Führung gehen konnten, ist ein sehr gutes Gefühl.“ Seinen Borussen hatte der 27-Jährige Schwede mit seinem 3:1 (8:11, 11:3, 15:13, 11:7)-Auftaktsieg über Jin Ueda direkt diese positive Gefühl vermittelt. Källberg benötigte einen Satz um ins Spiel zu finden und hatte im dritten Durchgang nach der Abwehr zweier Satzbälle das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. Über die gesamte Partie betrachtet, war Källberg einfach sicherer, druckvoller und präziser.
Qiu bewies anschließend gegen den Ex-Borussen Bastian Steger, dass er der deutlich bessere Spieler ist. Im Schnelldurchgang fertigte er den 44-Jährigen Routinier mit 3:0 (11:4, 11:6, 11:9) ab.
Genau umgekehrt erging es dem ebenfalls 44-Jährigen Timo Boll. Gegen Königshofens Filip Zeljko ging der ehemalige Weltranglistenerste aus Düsseldorf mit 0:3 (5:11, 9:11, 11:11) unter. Der Kroate Zeljko hatte für seine Portion Extramotivation gesorgt, denn seine Lebensgefährtin und seine Eltern waren extra für das TTBL-Vorschlussrundenspiel aus Zagreb angereist.
Nach dem Stimmungsdämpfer versetzte Qiu die Borussen wieder in Hochstimmung. In einem hochklassigen Duell servierte der Düsseldorfer Ueda mit 3:0 (11:6, 11:6, 11:9) locker ab. Der japanische Unterfranke lieferte eine starke Leistung setzte Akzente, spielte gewieft und temporeich, aber es nützte nichts. Qiu hatte die besseren Antworten. „Dang hat den Unterschied gemacht. Aber Anton hat die Linie vorgegeben. Er sorgte mit dem tollen Spiel und dem Sieg gegen Ueda für das Break”, lobte Borussia-Manager Andreas Preuß. „Wir sind wirklich zufrieden und es ist eine gute Ausgangsbasis für das Spiel zu Hause.”
Mit einem Sieg am 27. April im Rückspiel steht die Borussia im Finale. Andernfalls gibt es am 1. Mai ein drittes Aufeinandertreffen.