Hallenhockey DHC-Frauen gewinnen den Europapokal
Düsseldorf · Die Hockeyspielerinnen setzen sich im türkischen Alanya souverän durch. Sie gewinnen das Finale deutlich mit 11:3.
Am Ende der Hallensaison standen sie doch wieder auf dem Siegerpodest. Nachdem die Hockey-Frauen des Düsseldorfer HC Ende Januar noch in einem dramatischen Finale um die Deutsche Meisterschaft am Mannheimer HC gescheitert waren, holten sie am vergangenen Wochenende den Europapokal der Vereinsmannschaften vom türkischen Alanya in die Landeshauptstadt. Und das in äußerst souveräner Manier.
Dramatische Einlagen wie beim nationalen Titelkampf, als das Team schon als alter und neuer Meister festzustehen schien, ersparte sich der DHC im Laufe des Europapokals; zu groß war die Überlegenheit gegenüber den Mannschaften aus der Türkei, der Ukraine, Irland, der Schweiz, Belgien und England. Die starken Niederlande hatten auf eine Teilnahme verzichtet.
Mabel Brands gelangen
in sechs Spielen 25 Treffer
Im Endspiel war der türkische Vertreter Gaziantep Polis Gücü SK beim 11:3-Sieg des DHC chancenlos. Bereits nach 21 Minuten waren die Düsseldorferinnen ihren überforderten Gegnerinnen mit 8:0 enteilt, erst dann traf der türkische Meister. Am Ende trugen sich Mabel Brands (4), Sophia Schwabe (3), Elisa Gräve (2), Friederike Heusgen und Clara Ycart in die Torschützenliste ein. Im Halbfinale hatte die Mannschaft um Spielführerin Pia Lhotak etwas mehr Gegenwehr brechen müssen. Der ukrainische Meister MSC Sumchanka musste sich schließlich mit 4:9 geschlagen geben.
Mabel Brands legte in der Türkei ein weiteres Zeugnis ihrer Treffsicherheit ab. Die Niederländerin erzielte bei den sechs Endrundenspielen sage und schreibe 25 der insgesamt 58 DHC-Treffer. Auf Platz zwei landete Sturmkollegin Elisa Gräve, die den Ball zehn Mal im gegnerischen Gehäuse unterbrachte.
Trainer Nico Sussenburger kam dann auch nicht umhin, Mabel Brands hervorzuheben: „Der Erfolg ist das Verdienst aller 13 Spielerinnen inklusive Staff. Teamspirit und das Besinnen auf die eigenen Stärken waren die entscheidenden Pluspunkte. Aber dennoch sind Mabels 25 Tore außergewöhnlich gut.“
Sussenburger machte nach dem Triumpf keinen Hehl daraus, dass alles andere als Europas Vereinskrone eine kleine Enttäuschung gewesen wäre, die Favoritenbürde aber auch angenommen werden muss. „Der Titelgewinn ist auf der einen Seite ein Muss, auf der anderen Seite müssen die Spiele auch erstmal erfolgreich absolviert werden.“ Und wer hätte eine solch noble Trophäe nicht gerne in der Vereinsvitrine? „Unabhängig von Ort und Gegner ist es für uns als DHC und als bekennende Hallenhockey-Fans ein großer Erfolg.“
Zudem tut der Europapokal der in den vergangenen Jahren von Meisterschaften verwöhnten und geschundenen Seele gut, die alle DHCer nach der ärgerlichen Schlappe gegen Mannheim mit sich trugen. „Nach der unnötigen Niederlage fühlt es sich sehr gut an, die Saison zumindest mit einem Titel zu beenden“, gibt sich Sussenburger nach der Hallensaison versöhnlich. Was von dem Turnier wird in Erinnerung bleiben? „Der wunderbare Zusammenhalt und ein weiterer Titel für unsere Sammlung.“
Eine Woche haben die Oberkasselerinnen jetzt Zeit, den Erfolg sacken zu lassen und frisches Selbstvertrauen zu tanken. Dann ruft Sussenburger den Kader wieder zusammen. Schließlich kommt die Feldsaison langsam aber sicher in Sicht. Und im Vereinsschrank ist noch Platz für Pokale.