Fußball Ex-Fortune trifft am Mittwoch mit Alemannia Aachen auf die U23
Torwart Mario Zelic kehrt mit Alemannia Aachen an die alte Wirkungsstätte zurück.
Am Flinger Broich kennt sich Mario Zelic noch bestens aus, im Paul-Janes-Stadion sowieso. Fünf Jahre lang stand der Torhüter dort regelmäßig auf dem Rasen – zunächst mit Fortunas Junioren-Bundesliga-Teams, in der vergangenen Saison dann im Dress der Regionalliga-Mannschaft.
Orientierungsschwierigkeiten werden den 20-Jährigen deshalb nicht plagen, wenn er am Mittwoch (19.30 Uhr) erstmals an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt und mit Alemannia Aachen, seinem neuen Klub, auf die „Zwote“ trifft. Höchstens der Weg in die Gästekabine könnte ungewohnt sein.
Zelic‘ Vorfreude auf die Partie ist groß. „Für mich ist das etwas Besonderes“, sagt der Deutsch-Kroate. „Ich freue mich sehr, die Jungs wiederzusehen.“ Mit jenem Teil des alten Kaders, der das Fortuna-Trikot trägt, steht er in Kontakt. „Ich verfolge die Jungs natürlich, wir tauschen uns oft aus“, sagt er. Auch dem Verein ist der Jungspund eng verbunden: „Bei der Fortuna habe ich meine ersten Schritte im Herrenfußball gemacht und den längsten Weg meiner Entwicklung genommen.“
Glücklich war Zelic vor seinem Abgang im Sommer allerdings nicht mehr. Im Regionalliga-Team fand er keinen Weg an Stammkeeper Maduka Okoye vorbei, und mit einem Profivertrag stattete der Klub nicht ihn, sondern Dennis Gorka aus. Sieben Partien absolvierte der 20-Jährige in der abgelaufenen Spielzeit, „aber das war für mich nicht zufriedenstellend“, betont er. „Ich habe mich dann mit meinem Berater ausgetauscht und mir war klar, dass ich einen neuen Weg einschlagen wollte.“
Das Angebot aus Aachen kam gerade recht, doch auch beim dreimaligen DFB-Pokal-Finalisten muss sich Zelic vorerst in Geduld üben. Den Kampf um den Platz im Tor hat er gegen Joshua Mroß verloren. „Das war für mich ein Rückschlag“, gibt Zelic zu. „Ich habe meiner Meinung nach eine gute Vorbereitung gespielt, aber ich muss die Entscheidung akzeptieren.“ Ans Aufgeben denkt er nicht. „Ich bin immer ein Kämpfertyp gewesen“, betont der Torwart.
Zelic steht als Trainer in der Kreisliga C an der Seitenlinie
Im Sommer hat er sich indes nicht nur sportlich verändert, sondern auch neues Terrain beschritten. Als Trainer der dritten Mannschaft des Oberligisten Turu 80 steht Zelic neuerdings jedes Wochenende in der Kreisliga C an der Seitenlinie. Auf den ersten Saisonsieg wartet er mit seiner Truppe nach neun Spielen zwar noch, doch der Trend ist nach zwei schmerzhaften Klatschen (1:16 und 2:13) an den ersten beiden Spieltagen positiv. Inzwischen hat die Zelic-Truppe keine zweistellige Niederlage mehr kassiert und zwei Punkte geholt.
Die Ergebnisse verhageln dem Trainer nicht die Laune. „Natürlich wollen wir bald den ersten Sieg holen, aber es geht vor allem darum, Spaß zu haben“, sagt der 20-Jährige. „Wir haben viele Jungs, die noch nie Fußball in einem Verein gespielt haben.“ Zelic‘ Engagement haben zwei You-Tuber eingefädelt: die „Brotatos“, selbst Teil der Mannschaft. „Ich war öfters in Videos der beiden zu sehen, dadurch kam unsere Freundschaft zustande. Und im Sommer haben sie mich dann gefragt, ob ich bei ihnen Trainer werden will“, erzählt Zelic. Bereut hat er es bislang nicht.
Und wenn bald sein erster Regionalliga-Einsatz für Aachen hinzukommt, wird sich die Freude des 20-Jährige wohl nochmal steigern.