Beste Medizin für die Giants
Basketball: Gordon Geib sorgt mit einem Last-Minute-Korb für den Befreiungsschlag im Abstiegskampf.
Düsseldorf. Für Trainer Hansi Gnad waren am Sonntag aller guten Dinge drei: Bei seinem dritten Spiel als Cheftrainer der Giants Düsseldorf gelang ihm der erste Sieg. Mit dem überraschenden 66:64 (36:38) bei den Frankfurt Skyliners gab der abstiegsgefährdete Klub nach sieben Pleiten in Folge wieder ein Lebenszeichen von sich. "Das ist die beste Medizin, die man dem Team geben konnte", sagte Gnad, blieb aber sichtlich gelassen.
Keine Spur von großer Begeisterung, das ließ der Spielverlauf auch nicht zu. Ein Blick auf die Statistik förderte in fast allen Zahlen bei den Giants schlechtere Werte zutage - von einer desolaten Freiwurfquote bis zu deutlich weniger eroberten Bällen in der Luft (Rebounds). "Diesen Sieg hat sich die Mannschaft hart erarbeitet. Allerdings können wir in unserer Situation auch kaum anders gewinnen."
Die Frankfurter hatten vor 4750 Zuschauern rasant losgelegt, erspielten sich im ersten Viertel einen Acht-Punkte-Vorsprung. Doch die Gäste ließen sich nicht beirren, kamen wieder ran, und in der Mitte des zweiten Viertels erzielte Brant Bailey gar das 24:20. Fortan blieb die Begegnung hart umkämpft, meist lagen die Frankfurter vorne, doch zunächst durch Bobby Walker (35./55:55) und letztlich Koko Archibong (38./64:64) kamen die Düsseldorfer jeweils zum Ausgleich - vor allem dank einer starken Verteidigung, die den Tabellenvierten häufig zu Fehlern zwang.
In den Schlussekunden versiebten die Frankfurter Pascal Roller und Derrick Allen ihre Wurfchancen, auf der anderen Seite übernahm Gordon Geib die Verantwortung und machte per Korbleger den siebten Saisonsieg klar. Auf der Rückfahrt gönnten sich die Giants deshalb auch ein kleines Sieger-Bier.
Vielleicht hat sich am Ende auch die ganze Aufregung um die Verlegung des letzten Saisonspiels in Luft aufgelöst. Weil Giants-Gegner Göttingen in das Endturnier des Europapokals eingezogen ist, wird bereits am 27. April (19.30 Uhr) und nicht zeitgleich mit den Konkurrenten - wie es die BBL-Statuten vorsehen - am 1. Mai gespielt.
Giants-Geschäftsführer Claudio Di Padova stellte fest: "Die Spielverlegung ist für uns kein optimaler, aber der für die Liga einzig mögliche Ausweg." Denn es dürften weniger Zuschauer kommen und die Giants am Samstag darauf tatenlos zuschauen, wie sich ihr Schicksal entscheidet. Seit Sonntag haben sie es aber wieder ein bisschen mehr selbst in der Hand.