Didin: „Es ist kein einfacher Job“
Am Freitag entscheidet das Schiedsgericht über die Baskets-Zukunft. Egal wie es ausgeht — der Geschäftsführer denkt nicht an Aufgabe.
Düsseldorf. Freitag ist der Tag der Wahrheit für die Düsseldorf Baskets gekommen: Das Schiedsgericht der Basketball-Bundesliga wird eine endgültige Entscheidung darüber treffen, ob die Basketballer kommende Saison erstklassig spielen dürfen. Zweimal war der Lizenzantrag bereits abgelehnt worden. Die WZ fragte bei Trainer und Geschäftsführer Murat Didin nach.
Herr Didin, ist Ihnen die Zeit nicht langsam zu lang geworden bis zum Tag der Entscheidung?
Mirat Didin: Die Arbeit des Schiedsgerichts ist ja in jedem Fall schwer. Wir wissen, dass sie ihre Zeit brauchen und ihren Job sicher verantwortungsbewusst erledigen. Also darf es so lange dauern, wie es dauern muss.
Wie groß sind Ihre Hoffnungen auf eine Spiellizenz in der BBL?
Didin: Natürlich sind unsere Hoffnungen auf einen positiven Entscheid sehr groß. Wir treiben Sport, um erfolgreich zu sein und unsere Ziele zu erreichen. Wenn man also nicht das erreichen darf, was man erreicht hat, wie kann das dann mit dem Geist des Sports zusammenpassen? Wie kann man dann noch mit Glauben in eine neue Saison gehen? Wir haben von unserer Seite alles das erledigt, was verlangt worden war. Wir haben uns immer sportlich und freundlich verhalten, mit Respekt vor dem Komitee, das am Ende die Entscheidung treffen wird. Mehr müssen wir darüber nicht sagen.
Wie steht es mit dem sportlichen Personal, das sicher auch auf eine Entscheidung wartet?
Didin: Wir hatten natürlich gedacht, ab Mai mit dem Verpflichten von Spielern beginnen zu können und Sponsoren zu suchen, um uns noch stärker zu machen für eine kommende BBL-Saison. In den vergangenen Wochen haben sich eben manche Spieler entscheiden müssen, Angebote von anderen Klubs anzunehmen. Das ist ja völlig normal. Sie haben uns eine erfolgreiche Saison beschert, daher wünschen wir allen, die uns verlassen, alles Gute und danken für ihre Zeit hier. Für uns wird es wichtig sein, die Infrastruktur des Teams weiter zu stärken, dann können wir auch alle Positionen wieder gleichwertig besetzen.
Wie planen Sie bei diesem Schwebezustand die kommende Saison?
Didin: Die Planungen für die nächste Saison treiben wir voran, hoffentlich noch mehr, wenn wir die BBL-Lizenz bekommen haben. Wir schließen schon vereinzelt Kontakte, treffen Vorbereitungen für jeden Fall. Mit Agenten und Sponsoren müssen wir sprechen, planen den medizinischen Apparat.
Falls es nicht klappt: Wie schwer wird es angesichts der Lizenzauflagen in einer erneuten Zweitliga-Saison?
Didin: Wir müssen weiter daran arbeiten, neue Quellen und vor allem Sponsoren zu finden. Geld für guten Sport zu beschaffen, ist einfach schwer. Da müssen wir rücksichtsvoll, verantwortungsbewusst und sorgfältig arbeiten. Wenn wir uns an unsere Vorgaben halten, werden wir keine Probleme bekommen. Wir haben mit Sportlern, Familien, Fans und Kindern eine gute Organisation geschaffen. Darauf können wir aufbauen.
Aber wie schwer fällt es Ihnen, bei allen diesen Schwierigkeiten das Projekt „Düsseldorf Basketball“ voranzutreiben?
Didin: Es ist kein einfacher Job, keine Frage. Vor allem bekomme ich meinen Sohn seit langer Zeit kaum mal 36 Tage im Jahr zu Gesicht. Aber wir lieben Sport, wir lieben Düsseldorf und glauben an die Magie des Sports. Ich habe nie daran gedacht, aufzugeben. Wir sind alle mit großen Selbstvertrauen an die Sache herangegangen, haben alle Schwierigkeiten überwunden — auch jene, mit denen wir nicht gerechnet hatten. Das werden wir alle zusammen auch in Zukunft schaffen.