Giants verlieren unnötig – Hansi Gnad zornig

Der Trainer schimpft: „Meiner Mannschaft fehlten Wille und Leidenschaft“.

Ludwigsburg. Tom und Ben Spöler mussten am Mittwoch sicherlich "einen" ausgeben. Schließlich hatten die Zwillinge in Diensten der Giants Düsseldorf Geburtstag und wurden 22 Jahre alt.

Einen "zweiten" gab es dagegen nicht mehr. Zwar durften die beiden Nachwuchs-Akteure in der Arena Ludwigsburg ein paar Sekunden auflaufen, doch der Basketball-Bundesligist unterlag dort mit 68:74 (29:31).

Trainer Hansi Gnad hatte wegen diverser Verletzungen und kleinerer Blessuren seiner Spieler schon mit tiefen Sorgenfalten die Fahrt zum heimstarken Tabellenelften angetreten, hinterher stand ihm auch die Zornesröte im Gesicht: "Die Punkte hätten wir hier einfahren können, aber bei meiner Mannschaft fehlten der nötige Wille und die Leidenschaft."

Der Ausfall von Mannschaftskapitän Gordon Geib wegen einer schmerzhaften Wadenprellung war sicherlich am Ende auch ein Grund für die 23. Saisonniederlage im 31. Spiel. Denn Ludwigsburgs Spielmacher "TJ" Thompson, den Geib ursprünglich verteidigen sollte, war am Ende der entscheidende Mann. Von seinen 21 Punkten erzielte er 17 im letzten Viertel.

Geibs Ausfall schien sein Team vor 3078 Zuschauern zunächst nicht zu schocken. Mit der Tribünen-Unterstützung durch Bobby Walkers Bruder Tyree sollte es das perfekte Spiel sein, um zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt zu entführen. Schließlich war die Halle nur halb voll, und die Giants hatten das Hinspiel bereits mit 63:47 gewonnen. Bis weit in das zweite Viertel knüpften die Gäste daran an, lagen zwischenzeitlich mit neun Zählern vorne (28:19). Doch dank eines 12:1-Laufes in den letzten Minuten vor der Pause drehten die Gastgeber die Begegnung.

Nach der Pause kamen die Giants zurück, gingen ihrerseits wieder mit vier Punkten in Führung. Doch nach dem 49:51 brachen die Dämme, und Ludwigsburg fuhr am Ende den Sieg ein. "Im Angriff haben wir einfach keine guten Entscheidungen getroffen", sagte Trainer Hansi Gnad "angefressen". Vor dem Heimspiel gegen Quakenbrück am Samstag (19.55 Uhr, live in Sport1) war es jedenfalls kein schönes Geburtstagsgeschenk für die Spöler-Zwillinge.