Kuczmann: „Taylor kann uns helfen“
Der neue Riese trägt die Hoffnungen von Trainer und Fans. In Bonn wollen die Giants auch für eine Überraschung sorgen.
Düsseldorf. Aus der Woche der Entscheidungen wird die Woche der Hoffnungen für die Giants Düsseldorf. Am Mittwoch trennte sich der Basketball-Bundesligist von Logan Kosmalski und verpflichtete Eric Taylor, Freitag hoffen die Verantwortlichen auf eine Begnadigung für Brant Bailey und Samstag auf eine Überraschung beim Gastspiel in Bonn (20 Uhr, Basketsring).
Damit Letzteres gelingt, sollte Bailey schon dabei sein, der wegen seiner angeblichen Unsportlichkeit beim Spiel in Tübingen drei Begegnungen gesperrt wurde. Für eine hat er schon ausgesetzt, Freitag wird über die Berufung der Giants vor dem Schiedsgericht in Erfurt verhandelt.
Geschäftsführer Claudio Di Padova, Bailey und Rechtsanwalt Martin Schirmke, der auch Giants-Gesellschafter ist, steigen heute um 9.23 Uhr in den Zug, um 15 Uhr wird verhandelt.
Schirmke hat ein 17 Seiten-Papier verfasst, das helfen soll, die laut Giants "unangemessene" Strafe zu mildern oder aufzuheben. "Es kann auch passieren, dass es gar nichts bringt", sagt Di Padova, hofft aber auf eine positive Entscheidung.
Auch wenn die Giants die Strafe (4500 Euro) nicht zahlen, sondern Bailey selbst. Geteilt werden die Verfahrenskosten zwischen GmbH und Spieler, also die 750 Euro Berufungsgebühr und die für die Verhandlung berechneten Kosten. Der Versuch ist es den Giants wert, damit Bailey morgen in Bonn mit seinem Ex-Kollegen aus Leverkusener Tagen gemeinsam auflaufen kann.
Für Eric Taylor liegt indessen die Freigabe aus Bamberg vor, zusätzlich musste das mit der Liga-Leitung abgestimmt werden, da die Düsseldorfer die Lizenz für diese Saison nur unter Auflagen bekommen hatten.
"Reine Formalitäten", sagt Di Padova, und Trainer Achim Kuczmann kann einen längeren Einsatz des 33-Jährigen schon einplanen. Dass Taylor damals in Leverkusen im Mai 2008 wegen angeblichen und Marihuana-Einflusses bei einem von ihm verursachten Autounfall suspendiert worden war, spielt für die Verantwortlichen heute keine Rolle mehr. Vielmehr baut Kuczmann auf die physische Präsenz Taylors unter dem Korb und auf seine Erfahrung als nun ältester Giants-Akteur.
"Er weiß, wo es langgeht, auch außerhalb des Feldes", sagt Kuczmann. In Bamberg sammelte der 2,01-m-Mann internationale Einsätze, hatte zudem schon in Polen gespielt. Unter dem Korb sei er ebenso stark wie als Schütze auf dem Flügel - und als Linkshänder zudem schwer zu verteidigen, sagt der Trainer.
Allerdings dürfe sich die Mannschaft jetzt nicht darauf ausruhen, warnt Kuczmann. "Die ganze Mannschaft muss einen Schritt nach vorne machen, und Taylor kann uns dabei helfen." In der Hoffnung auf einen erneuten Überraschungs-Coup gegen Bonn, mit der eine spannende Woche entscheidend positiv abgeschlossen werden könnte.