Letzte Chance für die Baskets
Nur ein Sieg hilft am Freitag in Nürnberg — sonst ist der Traum vom Aufstieg geplatzt.
Düsseldorf. Baskets-Trainer Murat Didin hätte allen Grund, sich über die Leistung der Schiedsrichter zu beschweren. Aber der Trainer des Basketball-Zweitligisten wiegelt ab: „Wir müssen es akzeptieren, wie die Schiedsrichter pfeifen. Den Mund halten, den Kopf wieder hoch nehmen.“ Fakt ist aber: Mit unausgewogenen und wenig feinfühligen Pfiffen hatten die Unparteiischen entscheidenden Einfluss auf das dritte Play-off-Viertelfinalspiel genommen. Die Düsseldorf Baskets hatten rund zwei Minuten vor dem Ende mit 66:60 geführt, kassierten eine Reihe von Foul- und Disziplinar-Freiwürfen gegen sich und verloren am Ende mit 70:76.
Wenn Didins Mannschaft am Freitagbend im vierten Spiel beim Nürnberger BC nicht gewinnt (20 Uhr), finden Halbfinale und Aufstiegskampf zur ersten Basketball-Bundesliga ohne die Düsseldorfer statt. Didin suchte die Schuld für die Pleite aber in den eigenen Reihen, kritisierte vor allem Adam Waleskowski, der einer der Auslöser war.
Der eigentlich sichere Schütze ließ sich zu Emotionen hinreißen. „Das darf ihm nicht passieren, dass er die Kontrolle verliert. Damit haben wir uns die Probleme eingehandelt, obwohl unsere Ausgangslage eigentlich prima war“, sagt Didin.
Sein Team hatte sich von einem frühen 15-Punkte-Rückstand nicht beirren lassen, war nach der Pause das dominantere Team und lag sicher in Führung. „Im ersten Viertel haben wir die Bälle noch auf die Straße geworfen, das war schlecht. Im zweiten wurde es langsam besser“, sagt der Trainer.
Doch die Baskets ließen sich von der hitzigen Atmosphäre auf dem Parkett provozieren, befeuert noch durch die Unsicherheiten der Unparteiischen. Am Ende haben Waleskowski und Co. den Nürnbergern viel zu bereitwillig „das Spiel auf dem Silbertablett serviert“. Die Gäste hatten nur noch zugreifen müssen, und das lässt für Freitagabend Böses erahnen. Zumal die Baskets alles andere als auswärtsstark sind.
Didins Ankündigung klingt schon ein wenig nach dem Mut der Verzweiflung: „Wir müssen die Köpfe frei machen, mental stark bleiben und die Serie zurück nach Düsseldorf holen.“ Nur bei einem Sieg gäbe es ein entscheidendes fünftes Duell in der „best-of-five“-Serie am Sonntag im Castello (16.30 Uhr). „Es wird ein hartes Stück Arbeit, aber wir haben noch alle Chancen.“