Nagelprobe im Hexenkessel
Die Giants müssen erst am Freitag in der Arena in Trier bestehen, bevor am Sonntag das erste Saison-Heimspiel gegen Gießen wartet.
Düsseldorf. Giants-Geschäftsführer Claudio Di Padova muss es sich fast selbst immer wieder einreden: "Erst mal geht es nach Trier." So groß ist die Vorfreude auf das erste Heimspiel des Basketball-Bundesligisten in dieser Saison, dass der erste Gegner des Wochenendes fast vergessen wird. Denn bevor es am Sonntagnachmittag um 17 Uhr zum Duell mit den Gießen 46ers kommt, steht Freitag Abend die Begegnung bei TBB Trier auf dem nagelneuen 70 000-Euro-Parkett in der "Arena" am Fort-Worth-Platz an.
Bundesliga-Routinier Koko Archibong hat schon etliche Male dort gespielt, kann nicht oft genug vor der heißen Atmosphäre warnen: "Das ist schwer zu spielen, die Fans sind extrem laut, ein Hexenkessel." In dem wollen die Giants bestehen, um nicht mit zwei Niederlagen in die Saison gestartet zu sein, ehe es zum ersten Auftritt auf eigenem Parkett in der Halle an der Karl-Hohmann-Straße kommt.
Di Padova und sein Team haben schließlich alles Mögliche getan, um die bisherige Erfolgsgeschichte des "Produkts Basketball" fortzuschreiben. Angefangen mit der jungen Kooperation des Erstligisten mit dem ART 77/90, der sich am Sonntag am Rahmenprogramm ausgiebig mit Wortbeiträgen und Nachwuchssportlern beteiligen wird.
Neu ist außerdem das Tanz-Team der "Giants Sensationals", dessen Personal seit Sommer von den Giants selbst organisiert wird, zudem gibt es eine neue Einlauf-Zeremonie, Dauerkarten-Inhaber bekommen ein Gratis-T-Shirt, und die Mannschaft läuft in andersfarbigen Trikots auf. "Ansonsten bleibt aber viel so, wie es sich bewährt hat", sagt Di Padova.
Beispielsweise die kostenlose Kinderbetreuung ("Kids Club") und die Autogrammstunde nach dem Spiel. Dennoch war Di Padova sichtbar angespannt, die bisher verkauften 2100 Karten machten ihn spürbar gelassener: "Wenn man die 2000er-Marke knackt, ist die Stimmung in der Halle prima." Zudem seien fünf Monate Sommerpause eine lange Zeit, der ein oder andere sei "ausgehungert nach Spitzen-Basketball".
Trainer Achim Kuczmann hat es da etwas einfacher, am Sonntag hat er mit seinem Team bereits zwei Pflichtspiele hinter sich. Wenn man sportlich nach der Anfangspleite in Braunschweig von "einfach" sprechen kann:. "Wir haben im Training weiter an uns gearbeitet, müssen irgendwie die Vorbereitung auf zwei Gegner stemmen."
Freitag Mittag geht es los, Freitag Nacht mit dem Bus zurück. Denn am Samstag steht erst das allererste Training in der Reisholzer Spielhalle an. "Das ist nicht optimal, aber da wir in der gesamten Vorbereitung auswärts angetreten sind und mit zwei Auswärtsspielen in die Saison starten, können uns fremde Bedingungen nicht mehr schocken." Zumal den meisten Spielern die Halle aus der Vor-Saison bekannt ist.