Patrick Flomos neue Herausforderung

Zweimal ist dem Amerikaner zuletzt das Kreuzband gerissen. Von Erstligist Bonn wechselte der 2,03-Meter-Mann zu den Giants.

Düsseldorf. Seine Kinder sind immer dabei. Namen und Geburtsdaten seiner Sprösslinge ließ sich Patrick Flomo auf die Unterarme tätowieren — rechts die dreijährige Jelany, links den vier Monate alte Javany.

„So kann ich die Geburtstage auch nie vergessen“, sagt der 31-jährige Neu-Düsseldorfer, der in anderthalb Wochen mit Zweitligist Giants Düsseldorf in die Basketball-Saison startet.

Wenn der 2,03-Meter-Mann so über sein bisheriges Leben, seine Karriere und seine Pläne plaudert, sprüht er vor positiven Ansichten, die Geburtstage seiner Kinder vergisst dieser Mann sicher nicht.

An dem Gutmenschen Flomo habe die Mama, die ihn in Charlotte im US-Bundestaat North Carolina streng katholisch erzogen hat, ein gerüttelt Maß schuld. Er möge andere immer so gut behandeln, wie er selbst behandelt werden möchte, hatte sie ihm stets gepredigt.

„Damit bin ich stets gut gefahren“, sagt Flomo, dessen Zeit bei den Baskets Bonn im Frühjahr endete. Nach fünf Jahren wurde der Vertrag nicht mehr verlängert, man habe sich aber „im Guten“ getrennt. Ohnehin war es eine ungewöhnlich lange Zeit in der heutigen Zeit. Er wäre schon gerne geblieben, sagt er, aber nach zwei Kreuzbandrissen im Knie (2007/rechts und 2010/links) dürfte auch ein wenig das Vertrauen gefehlt haben.

Erstligist Bonn entschied sich nach dem Verpassen der Play-offs für einen kompletten Umbruch, Flomo entschied sich für die Giants, mit denen er in dieser Saison die Rückkehr in die Basketball-Bundesliga anstrebt.

Dass er vor diesem Schritt den Familienrat einberief, war selbstverständlich. „Das ist zwar meine Karriere als Spieler, aber ich habe in meiner Frau Barbara eine Partnerin, mit der ich das Leben teile.“ Lange wurde indes nicht diskutiert, die Familie zog nach Hilden.

Das Nachwuchsprogramm habe ihn überzeugt, die Organisation sei vielversprechend. „Hier herrscht eine erstligataugliche Mentalität.“ Zwischen den Zeilen wird schnell klar: Flomo kann bei den Giants ein echter Sympathieträger werden. Star-Allüren sind dem Profi fremd. Das waren Tätowierungen bisher auch.

Aber dann kamen seine Kinder, und die hat er jetzt auf den Unterarmen immer ganz nah bei sich. Sollte ein drittes kommen — möglichst eine Tochter —, wird ein ganz besonderer Platz dafür reserviert: die linke Brustseite, genau über Patrick Flomos Herz.