Nach einem harten Schlag in der zweiten Runde von Tlatlik ging der Herausforderer zu Boden. Auch der Sieger war über den Verlauf des Kampfes überrascht. „Ich hatte meinen Gegner stärker eingeschätzt, habe jedoch sofort gemerkt, dass ich den Kampf kontrollieren konnte“, sagte Tlatlik, Schützling von Boxtrainer Stefan Freudenreich von „Freudenreich Professional Boxing“. Auch Freudenreich war mit seinem Champion zufrieden: „Sebastian hat technisch brillant gekämpft und spielte seine Routine aus über 85 Amateurkämpfen und acht Profikämpfen aus“, sagte Freudenreich. Tlatlik würde sich nun auch Profikämpfe auf internationaler Ebene zutrauen. „Ich habe bewiesen, dass ich in dieser Gewichtsklasse die Nummer 1 in Deutschland bin,“ sagte der Super Federgewichtler.

Der zweite Düsseldorfer Boxer Aria Najafi musste bei seinem Titelkampf um die Deutsche Juniorenmeisterschaft im Halbmittelgewicht bis 69 kg über die volle Distanz von zehn Runden gehen. Sein Gegner Dominik Tietz (Essen) war der erwartet schwere Gegner, der sich von harten Schlägen unbeeindruckt zeigte. Tietz wurde zwei Mal angezählt, aber stand immer wieder auf und konnte mit kräftigen Aufwärtshaken Richtung Kinn antworten. Der Düsseldorfer Najafi gewann den Kampf aber verdient nach Punkten, da er die deutlicheren Treffer setzte. Erst im Nachhinein wurde bekannt, dass sich Najafi ab der fünften Runde seine Schlaghand gebrochen hatte. „Selbst mir hat Aria während des Kampfes nichts gesagt,“ sagte Freudenreich. Und trotzdem setzte sich Najafi gegen seinen Kontrahenten mit kräftigen Schlägen durch.

Der gesamte Box-Abend vor einem größeren Publikum im Stahlwerk war ein voller Erfolg und bekam viel Lob. Auch der Chef des Stahlwerkes sah den Abend als gelungen an. „Ich möchte zukünftig, dass solche Kampfabende ein oder zwei Mal jährlich hier stattfinden,“ sagte Stahlwerk-Chef Stefan Prill.