Hockey Porträt: Fischers Traum ist noch lange nicht zu Ende

DHC-Verteidiger kommt als Hallen-Nationalspieler in Frage.

Düsseldorf. Die Gedanken an seinen größten Tag im Hockeysport gehen Jan Fischer nicht aus dem Kopf. Im strömenden Regen von Amsterdam stemmt sich der Düsseldorfer Hockey Club in der Euro Hockey League gegen eine Niederlage im Duell mit Paris St. Germain.

Nur noch wenige Sekunden zu spielen - der Ball rutscht zum langen Pfosten durch und Jan Fischer gelingt der Ausgleich mit der Schlusssirene.

Was wie der Traum eines aufstrebenden Hockeyspielers klingt, ist im Falle von Jan Fischer Realität geworden. Drei Wochen ist der größte Triumph in der Vereinsgeschichte des DHC bereits her. Fischer selbst hat sich das Video der turbulenten Schlussminuten seitdem fast täglich angesehen.

"Mir läuft dann immer wieder ein kalter Schauer über den Rücken", sagt Fischer. "Das Spiel war fast verloren, und jetzt stehen wir als Gruppensieger im Achtelfinale. Wahnsinn."

Jan Fischer zählt nicht erst seit der Regenschlacht von Amsterdam zu den festen Größen im Team um Trainer Volker Fried. Schon seit Jahren ist der Außenverteidiger im Herrenteam des DHC dabei - die großen Erfolge auf dem Feld und in der Halle hat der erst 23-Jährige alle miterlebt und miterkämpft. Dabei ist Fischer ein wahres Clubkind.

Schon seit frühester Jugend jagt er den Kunststoffkugeln am Seestern hinterher. Im Herrenteam machte der 1,93 Meter große Schlacks schnell von sich Reden. Besonders seine Soli über die rechte Außenbahn, bei denen Fischer seine Schnelligkeit und Athletik ausspielt, fielen auf. "Leider haben sich viele Gegner auf diesen Trick eingestellt. Aber durch meine Reichweite komme ich häufig doch noch durch", sagt er und schmunzelt. "Jan ist vor allem in der Defensive bärenstark. Er hat das Stellungsspiel perfekt verinnerlicht", lobt Trainer Volker Fried seinen Spieler, der jetzt auch gute Chancen hat, zum speziellen Hallenhockey-Nationalteam zu gehören, das der Deutsche Hockey-Bund aufbaut.

Seit seinem Studium der Medienwirtschaft absolviert der 23-Jährige ein Praktikum in einer Medienproduktions-Firma mit dem Schwerpunkt "Sport". Die sportliche Belastung, die zum Job dazu kommt, macht Jan Fischer aber nicht zu schaffen. Im Gegenteil: Für die Freitag Abend beginnende Hallenspielzeit hat er große Ziele: "Letztes Jahr haben wir die Play-offs verpasst - das war enttäuschend", erklärt Fischer. "In diesem Jahr sehe ich uns aber wieder in der Endrunde."

Beim Crefelder HTC am Freitag (20Uhr) und gegen Abstiegskandidat Gladbach am Samstag (17 Uhr) in heimischer Halle können die ersten Punkte der neuen Saison gesammelt werden.