Landesmeisterschaften: Der Traum vom Profi-Tanz soll noch wahr werden

Tanja Mielke und Torsten Schröder verpassen knapp das Standard-Finale.

Düsseldorf. Torsten Schröder nippt frustriert an seinem Trosttropfen im Foyer des Boston Clubs, während die sechs Finalpaare noch um den Titel des Landesmeisters in der höchsten Standardklasse kämpfen. Schröder und seine Tanzpartnerin Tanja Mielke wurden Siebte und verpassten den Einzug ins Finale. "Wir haben seit rund einem halben Jahr auf diesen Tag hingearbeitet", sagte Tanja Mielke. "Statt an Turnieren teilzunehmen, haben wir uns ins Training für die Landesmeisterschaften gestürzt." Ziel der beiden Tänzer, die auch privat ein Paar sind, war der Einzug ins Finale.

Dies gelang dem Paar bereits im Frühjahr bei den Landesmeisterschaften im Zehntanz. Es belegte den fünften Platz. "Es ist unrealistisch hier einen der ersten drei Plätze anzustreben, da diese mehr oder weniger vorher feststanden", sagte die 26-Jährige. Dies bestätigt auch Wertungsrichter Wolfgang Krüppel, der die Körperhaltung, Bewegung und Technik der Tanzpaare kritisch beäugt. "Das Feld war sehr verteilt. Die Paare Oliver Rehder und Jasmin Rehder und Anton Skuratov und Alena Uehlin waren technisch so weit vorne, dass ihnen kein anderes Paar gefährlich werden konnte."

Kennengelernt hatte sich das Tanzpaar des Boston Clubs vor zweieinhalb Jahren. "Wir hatten ein Probetraining, und es klappte auf Anhieb", sagte Tanja Mielke. "Das ist eher selten." Die Studentin tanzt schon ihr Leben lang. "Das erste Mal war bereits im Bauch meiner Mutter", sagt sie. Ihre Eltern waren ebenfalls Turniertänzer und sehr erfolgreich. Und auch Schröder tanzt seit seinem sechsten Lebensjahr leidenschaftlich gern. "Deshalb bin ich auch hauptberuflich Tanzlehrer geworden", sagt der 24-Jährige.

Im April 2008 wurden die beiden A-Klasse-Tänzer Landesmeister und stiegen direkt in die höchste Amateurklasse (S-Klasse) auf. Trotz de letzten Enttäuschung ist das Paar zufrieden. "Wir haben uns im vergangenen halben Jahr sehr gesteigert", sagte Schröder, "und wir wollen uns auch weiterhin verbessern." Ihr langfristiges Ziel ist es, professionell zu tanzen. "Doch das kann noch etwas warten", sagt Tanja Mielke.