Neue Leidenschaft: Gorla läuft die Berge hoch
Die ART-Langstrecklerin wird Dritte an der Zugspitze und läuft in Telfes auf Platz 17. Es ging hoch bis auf 2136 Meter.
Düsseldorf. ART-Langstrecklerin Dioni Gorla hat eine neue Leidenschaft: Bergläufe in den Alpen. Hatte die 21-Jährige erst vor vier Wochen den „Trail“ um die Zugspitze über stolze 81 Kilometer als Dritte erfolgreich durchgestanden, ging sie am vergangenen Samstag in Telfes (Tirol) beim 30. Schlickeralm-Lauf an den Start. Auf dem Programm standen elf Kilometer mit 1100 Metern Höhen-Unterschied bis zur Bergstation auf 2136 Meter Höhe. Dort traf sie auf die europäische Berglauf-Elite, vor allem auf die Profi-Läuferinnen, die die hohen Berge auch zum Training vor Ort zur Verfügung haben.
In Düsseldorf kann die zierliche ART-Langstrecklerin natürlich nur auf knapp 130 Meter im Aaper Wald hochlaufen. Was sie aber erneut nicht davon abhielt, in den Alpen mitzuhalten. Trotz 30-Grad-Hitze — sie hielt diese auch schon bei ihrem Essener Marathon-Sieg sehr gut aus — wurde sie 17. unter den 70 ins Ziel gekommenen Starterinnen in 1:21 Stunden. Die Siegerin, die um 19 Jahre ältere und erfahrenere Österreicherin Andrea Mayr, brauchte 20 Minuten weniger. In der Wertung der besten deutschen Frauen wurde Dioni Gorla mit ihren gerade mal 21 Jahren schon Achte.
Derzeit überhaupt nicht an Rennen teilnehmen kann ihr Freund Nikki Johnstone (ART). Er hatte sich vor drei Wochen bei einem Treppensturz samt Fahrrad mehrere Rippen verletzt und musste pausieren. Auch beim Training. Vermutlich wird er erst am 2. September beim Kö-Lauf zu sehen sein. Er ist übrigens voll des Lobes über die enorme Energie von Dioni Gorla: „Um ordentliche Höhenmeter zu sammeln, läuft sie täglich im Wald jede Steigung hoch, egal wie steil oder lang sie ist. Dioni trainierte zuletzt ganz oft auch schon um 6 Uhr morgens zusammen mit der Solinger Top-Langstrecklerin Inga Hundeborn.“
Dioni Gorla hätte als vierte Düsseldorfer Teilnehmerin mit den ART-Marathonläufern Sebastian Reinwand (deutscher Vizemeister) und Philipp Baar (Halbmarathon-Bronze) sowie der Dreispringerin Jessie Maduka an den Europameisterschaften ab kommender Woche in Berlin teilnehmen können. Die ART-Läuferin hat neben der deutschen auch die griechische Staatsbürgerschaft, doch der griechische Leichtathletik-Verband hatte zunächst nicht weiter zur Kenntnis genommen, dass da jemand beim fernen Düsseldorf-Marathon Ende April die schnellste Zeit einer griechischen Läuferin mit 2:56 Stunden geschafft hatte. Gorla hatte ihre Bemühungen um eine Nominierung dann nicht weiter verfolgt.
Ihre nächste Herausforderung ist daher der Hunsbuckel-Ultra-Trail am 19. August im Hunsrück. Dann geht es über 66 Kilometer mit 1100 Meter Höhenunterschied.