Olympia-Kader ohne Mathias Niederberger
Bundestrainer Marco Sturm verzichtet auf DEG-Profis. Torhüter auf Abruf bereit.
Das Eishockey-Turnier bei den olympischen Spielen in Pyeongchang ist seit Monaten in der Fan- und Expertenszene ein Dauerthema. Vor allem, wegen der Abwesenheit der NHL-Stars, die von ihrer Liga für den Februar nicht freigestellt werden. Auch der Deutsche Eishockey-Bund wird daher auf seine Topspieler wie Leon Draisaitl (Edmonton Oilers) oder Tom Kühnhackl (Pittsburgh Penguins) verzichten müssen.
Gestern reduzierte Bundestrainer Marco Sturm seinen 30-köpfigen Kader aus der Vorwoche auf 25 Spieler. Einer der fünf Profis, der den Sprung in den finalen Kader nicht schaffte, ist Düsseldorfs Torhüter Mathias Niederberger. In Bernhard Ebner und Maxi Kammerer waren die anderen beiden Kandidaten aus den Reihen der Rot-Gelben bereits schon vorher keine Option mehr. Damit findet das olympische Turnier, bei dem die DEB-Auswahl in der Gruppe auf Finnland, Schweden und Norwegen trifft, ohne DEG-Beteiligung auf dem Eis statt. Das gab es seit dem Gewinn der Bronzemedaille 1976 in Innsbruck und abgesehen von den Winterspielen 2014 in Sotschi, als die deutsche Nationalmannschaft die Qualifikation verpasste, nur 2002 in Salt Lake City und 1984 in Sarajevo. Vielleicht ist dies auch ein Sinnbild der DEG-Saison, in der nach dem Verpassen der Play-offs 2017 vieles besser werden sollte, das Team aber wahrscheinlich bis zum Ende der Hauptrunde um die Qualifikation für die Pre-Play-offs zittern muss.
„Wichtig ist, dass der Großteil schon zusammengespielt hat und unser System kennt. Wir haben im Gegensatz zu einer WM diesmal nur drei Gruppenspiele, da müssen die Automatismen direkt im ersten Spiel greifen“, erklärte der Bundestrainer bereits in der Vorwoche bei der Bekanntgabe des vorläufigen Kaders. Sturm setzt auf bewährte Kräfte und erfahrene Spieler. Das erklärt die Abwesenheit von Maximilian Kammerer eher als die von Bernhard Ebner, der mit seinen 24 Länderspielen in der Verteidigung nicht die wenigsten aufzuweisen hätte. Doch zwingend angeboten für den Olympia-Kader hat sich letztlich keiner, da auch die Leistungen des Teams und der Spieler selbst zu schwankend waren.
Während der 25-jährige Niederberger aber zumindest auf Abruf bereit steht, falls sich einer der drei nominierten Torhüter Dennis Endras (Adler Mannheim), Timo Pielmeier (ERC Ingolstadt) oder Danny aus den Birken (EHC München) verletzen sollte, gibt es wie schon bei der Heim-WM im Mai in Köln einen Düsseldorfer hinter der Bande. Co-Trainer Tobias Abstreiter gehört weiterhin zum Trainerstab von Marco Sturm. „Mein letztes Turnier als Spieler in Salt Lake City ist noch gut in Erinnerung. 2002 waren die NHL-Spieler noch dabei. Aber auch ohne die NHL-Profis sind die Olympischen Spiele ein einmaliges Erlebnis. Ich freue mich wahnsinnig auf die Eröffnungszeremonie am 9. Februar“, sagte Abstreiter gestern gegenüber der WZ.