Hoffen auf ein Wunder

Die HSG Düsseldorf verliert in Erlangen mit 21:37. Spieler und Trainer sind nach dem wohl letzten Spiel fassungslos.

Düsseldorf. „Ich bin enttäuscht und traurig, dass wir die Saison nicht zu Ende spielen können“, erklärte Marc Pagalies seine Gefühlslage nach dem Schlusspfiff des wohl letzten Spieles der HSG Düsseldorf in der 2. Handball-Bundesliga. „Meine erste Saison im Profibereich habe ich mir ganz anders vorgestellt.“ Sportlich unterlagen die Düsseldorfer mit 21:37 (11:15) beim HC Erlangen vor 1500 Zuschauern, die die Spieler mit Applaus verabschiedeten. Gedankenverloren gingen die Spieler der HSG Düsseldorf durch die Karl-Heinz-Hiersemann-Halle oder saßen wie Nils Artmann fassungslos am Boden. Sie konnten das Ende nach 29 Jahren Profi-Handball nicht fassen.

Bei einigen liefen die Tränen, die Akteure aus Erlangen sprachen Trost zu. Ebenso die mitgereisten Düsseldorfer Fans, denen die Enttäuschung und Fassungslosigkeit ins Gesicht geschrieben war. „Da denkst du, dass du am Montag normal zum Training gehen wirst, aber das wird so nicht sein“, sagte Pagalies, der sich über die E-Jugend bis in die 1. Mannschaft gespielt hat und seit 2001 das Trikot der HSG trägt, weiter. „Man kann dem HC Erlangen für seine Unterstützung nur danken.“ Der Klub aus Bayern hatte die Reise- und Verpflegungskosten der Düsseldorfer gestemmt und dieses Gastspiel sicher gestellt.

Ganz besonders bitter ist das Aus für Ronny Rogawska und Almantas Savonis. Der dänische Trainer ist seit 13 Jahren, der litauische Keeper seit zehn Jahren in Düsseldorf. „So ein Ende haben wir sicherlich nicht verdient“, sagte Rogawska nach dem Spiel. Dem Coach gingen in den letzten Minuten der Partie immer wieder Erlebnisse aus seiner Zeit in Düsseldorf durch den Kopf. „Das war schon hart. Ich habe hier so viel erlebt und mitgemacht.“ So kamen in Erlangen auch Erinnerungen an den ersten Aufstieg in die Bundesliga 2003/2004 auf. „Damals haben wir hier unser letztes Saisonspiel bestritten und gefeiert. Und nun das.“

„Natürlich würden wir uns wünschen, dass doch noch ein Wunder geschieht und wir die Saison sportlich beenden können“, sagte Rogawska. Am Montag kommt die gesamte Mannschaft noch einmal zusammen, dann wird Dr. Dirk Andres die endgültige Entscheidung über die Zukunft bekanntgeben. Vielleicht geschieht ja noch ein Wunder.