HSG: Die totale Enttäuschung

Bitteres 21:29 gegen Magdeburg. So wird Düsseldorf noch länger auf den ersten Saisonsieg warten müssen.

Düsseldorf. Die Enttäuschung sitzt tief bei der HSG Düsseldorf. Die 21:29 (8:13)-Niederlage gegen den SC Magdeburg war Ausdruck einer ganz schwachen Leistung über die gesamten 60 Minuten.

Die Hoffnungen auf den so sehnlichst erwarteten ersten Saisonsieg hatten sich somit gegen den Tabellen-15. nicht erfüllt, das Ganze endete vielmehr in einem sportlichen Debakel. "Unsere heutige Leistung reicht nicht für die erste Liga", sprach HSG-Linksaußen Marcel Wernike Klartext.

Von einem Pflichtsieg gegen den ehemaligen Sieger der Handball-Königsklasse Europas hatte bei der HSG Düsseldorf vor dem Spiel zwar ohnehin keiner sprechen wollen. Doch mit dem Erfolg gegen die Magdeburger wollten Spieler und Trainer insgeheim die Liga überraschen und endlich den verdienten Lohn für die bisher gezeigten, aber nicht belohnten Leistungen einfahren.

Der von Trainer Goran Suton geforderte unbedingte Siegeswille war zwar vorhanden. Aber wer mit so vielen Fehlern und viel zu großer Nervosität und Hektik den Gegner aufbaut, hat in der Handball-Bundesliga auch gegen eine im bisherigen Saisonverlauf enttäuschende Magdeburger Mannschaft keine Siegchance.

Bereits nach wenigen Minuten bei den Zwischenständen von 0:3 und 4:8 wurde deutlich, dass die Aufgabe durch die bekannten HSG-Angriffsschwächen erneut erschwert werden würden. Allerdings zeigten auch die Gäste ihre derzeitigen Schwächen gegen die kompakt und lange gut stehende Abwehr des Gastgebers. So kam das Team von Goran Suton auf 7:8 heran. Als es schien, dass die HSG die Kontrolle übernehmen könnte, machten zwei Strafzeiten und bittere Ballverluste in der Vorwärtsbewegung die Hoffnungen wieder zunichte.

Fast totenstill war es in der Halle, als die Spieler des Gastgebers mit gesenktem Kopf zur Pause in die Kabine schlichen. Und der Trainer hatte Probleme, sein Team moralisch wieder aufzurichten. Die HSG versuchte es tatsächlich mit mehr Tempo und großem Kampfgeist.

Vladas Novickis spielte fortan auf der Mittelposition - neue Ideen im Angriffsspiel waren jedoch kaum zu sehen. "Gegenüber dem Flensburg-Spiel war das wie Himmel und Hölle", sagte Andrej Kogut. "Wir haben ohne Zug zum Tor gespielt."

Magdeburg schaute in Ruhe zu, versuchte die Zahl der eigenen Fehler gering(er) zu halten und hatte mit dieser einfachen Taktik Erfolg. Der Vorsprung hielt, weil die Mannschaft aus Sachsen-Anhalt bei einem Liga-Spiel wohl selten von einem Gastgeber so viele Geschenke erhalten hat. Zudem ließ die HSG nach dem 11:19 dann auch in der Abwehr die Flügel hängen.

"Wir waren dem Druck heute nicht gewachsen, und alle Spieler haben versagt, auch in der Abwehr", sagte HSG-Coach Suton. "Wir werden wieder aufstehen und es wieder gut machen."