HSG Düsseldorf hebt ab
Handball: Max Weiß, Nikola Kedzo und Michael Hegemann haben sich bei dem Klub schon gut eingelebt.
Düsseldorf. Einen ungewöhnlichen Ort hatte sich die HSG Düsseldorf für das Mannschaftsfoto ausgesucht. In der Halle7 des Flughafens wurde die Mannschaft abgelichtet. Alles war hochoffiziell und gemäß den Sicherheitsbedingungen. Nur mit gültigem Pass durften die Spieler nach erfolgter Leibesvisitation auf das Gelände.
Zwei Stunden später war alles vorbei, und der neue Trainer Goran Suton bat zur Mannschaftsbesprechung, bevor es am Nachmittag zum Training ging. Ab Donnerstag stehen für die Erstliga-Handballer zwei Einheiten täglich auf dem Programm. Das gilt nicht für Max Weiß, der von Concordia Delitzsch nach Düsseldorf wechselte. Zusammen mit den beiden anderen Junioren-Nationalspielern der HSG, Andrej Kogut und Florian von Gruchalla, fährt er zum Lehrgang nach Backnang und später zur WM nach Dänemark.
Erst am 20.August steigen sie wieder ins Mannschaftstraining ein. Die beiden anderen Neuzugänge Nikola Kedzo (SD Teucro/Spanien) und Michael Hegemann (GWD Minden) schwitzen indessen mit der Mannschaft. An dieser Stelle einige Eindrücke, die die Neuen bisher gesammelt haben.
Michael Hegemann (32) kehrt mit dem Wechsel nach Düsseldorf zu seinen Wurzeln zurück. Von 2001 bis 2005 spielte "Higgins" bereits für die HSG und war maßgeblich am Aufstieg (2004) beteiligt. Über die Stationen Gummersbach, Lemgo und Minden schließt sich für den 57-fachen Ex-Nationalspieler jetzt der sportliche Kreis. "Für mich ist es wie die Rückkehr nach Hause. Über all die Jahre hatte ich immer Kontakt nach Düsseldorf. Inzwischen bin ich mit meiner Freundin Susi wieder nach Gladbeck gezogen", sagt Hegemann. "Bei der HSG geht es zwar nach wie vor familiär zu, aber alles ist auch professioneller geworden. Jetzt wollen wir den Erstliga-Handball wieder in Düsseldorf etablieren. Wenn wir alle zusammenarbeiten, haben wir gute Chancen."
Nikola Kedzo (20) ist trotz seiner Jugend schon einige Jahre im Profi-Geschäft. Zuletzt spielte der 2,05 Meter große Kroate bei SD Teucro in der ersten spanischen Liga, konnte sich dort aber nicht durchsetzen. "Die HSG Düsseldorf ist meine erste Station in Deutschland. Hier will ich beweisen, was ich kann", sagt Kedzo. "In Spanien waren es Lehrjahre, jetzt möchte ich mich in der Bundesliga durchsetzen." Der Linkshänder lässt durchblicken, dass er sich zum Schluss in Spanien nicht mehr wohlgefühlt hat. "Manchmal haben wir vor einer Handvoll Zuschauer gespielt. Das hat keinen Spaß gemacht" Mittlerweile hat er eine Wohnung nicht weit vom Castello in Reisholz bezogen. Auch der Konkurrenz-Kampf mit Andrej Kurtschew macht ihm nichts aus.
"Wir sind unterschiedliche Spielertypen. Ich bin einer, der gerne aus der Distanz abzieht. Andrej trickst mehr. Außerdem kann ich auch gut in der Abwehr eingesetzt werden." Bis auf ein paar Brocken hat er sich noch nicht an der deutschen Sprache versucht, dafür spricht Kedzo perfekt Englisch. "Das kommt noch. Ich schaue jetzt erst einmal deutsches Fernsehen, um zu lernen." Eines hat er schon herausgefunden. "Düsseldorf ist eine schöne Stadt, die mir gefällt. Außerdem gefällt mir die moderne Halle sehr gut."
Max Weiß (20) ist Handballer durch und durch. "Als ich 14 Jahre alt war, habe ich mich dem Handball verschrieben. Mit 17bin ich dann in den Bundesliga-Kader von Delitzsch gekommen", sagt der 1,96 Meter große Kreisläufer, der zu den "jungen Wilden" im Team gehört. "Ich bin sehr gespannt auf die neue Saison. Wir werden alles daran setzen, um den Klassenerhalt zu schaffen."