Rogawska hat noch viel Arbeit
Der HSG fehlt in der Liga die nötige Konstanz. Junge Spieler vor dem Absprung?
Düsseldorf. Ronny Rogawska steht bei der HSG für Bodenständigkeit, Kontinuität und Neuaufbau gleichermaßen. Vor zwölf Jahren wechselte er vom dänischen Klub HMH Maribo nach Düsseldorf. Vier Jahre ging der Linksaußen für den Klub in der 2. Handball-Bundesliga auf Torejagd, ehe er bei der HSG ins Trainergeschäft als Assistent von Richard Ratka einstieg.
Zwischendurch war Rogawska auch Trainer der zweiten Mannschaft, bevor er im April 2010 Goran Suton ablöste und Cheftrainer des Bundesligateams wurde. Den Abstieg konnte er zwar nicht mehr verhindern, aber er hat das Vertrauen von Frank Flatten, dem Manager und Präsidenten erhalten, um den Neuaufbau der Mannschaft in der nun eingleisigen 2. Liga zu steuern.
Aber es läuft nicht viel nach Plan. Momentan liegt die HSG mit nur zwei Siegen und 6:14-Punkten im unteren Tabellendrittel. Am Sonntag wartet mit dem Auswärtsspiel beim Tabellendritten GWD Minden eine harter Brocken auf Düsseldorf. „Ich habe Minden einige Male gesehen. Es ist eine starke Mannschaft, aber wir rechnen uns Chancen aus“, sagt Rogawska. „Wir werden dort frisch und frech aufspielen. Dann sehen wir weiter.“
Die HSG muss allerdings in der Kampa-Halle auf Alexander Auerbach (Schulterprobleme) verzichten. „Wir haben einen kleinen Kader. Das erschwert das Ganze“, sagt Rogawska. Spieler wie Michael Hegemann, Ernir Arnarson oder Maximilian Weiß würden meist 60 Minuten durchspielen. „Sie werden müde und machen dann zwangsläufig Fehler.“
Im Zuge des Neuaufbaus bekommen junge Akteure wie Julius Kühn, Alexander Feld, Marc Pagalies oder Jan Artmann unterschiedliche Einsatzzeiten. „Sie müssen sich an die Liga gewöhnen. Nur so geht es“, sagt Rogawska. „Wir müssen ihnen aber auch einen Anreiz geben, damit sie bei der HSG bleiben. Andere Vereine sind längst auf sie aufmerksam geworden.“ Besonders Julius Kühn (39 Treffer) wird kaum zu halten sein. Mit seinen 18 Jahren ist er nach zehn Spielen hinter Weiß (42 Treffer) und Arnarson (41) drittbester Torschütze. Und das noch vor Ex-Nationalspieler Michael Hegemann (33).
Trotz des mäßigen Saisonverlaufs sieht Rogawska eine Weiterentwicklung. „Wir haben schon gezeigt, was möglich ist. Wir müssen unser Spiel über die gesamte Zeit durchziehen. Dann werden wir auch Erfolg haben. Momentan haben wir noch zu viele Aussetzer.“