Timo Boll muss drei Chinesen in Kuwait-City den Vortritt lassen
Am Dienstag geht es für die Borussen-Stars schon in Doha weiter.
Düsseldorf. Borussias Timo Boll wollte beim Pro-Tour-Turnier in Kuwait die chinesische Tischtennis-Elite herausfordern - und das natürlich möglichst erfolgreich. Zumindest teilweise ist dem 27-Jährigen das gelungen. Boll erreichte das Halbfinale der mit 300 000 US-Dollar dotierten "Kuwait Open", nachdem er den Weltranglisten-Siebten Chen Qi aus China mit 4:2 geschlagen hatte.
Allerdings musste er dann den drei vor ihm in der Weltrangliste führenden Chinesen den Vortritt lassen: Boll verlor das Halbfinale gegen Wang Hao mit 2:4, im anderen standen sich Ma Long und Ma Lin gegenüber. So nimmt Boll wenigstens den Erfolg gegen Chen Qui mit nach Qatar, wo ab Dienstag das nächste hoch dotierte Turnier stattfindet, an dem die Borussen teilnehmen.
Erstmals ernsthaft gefordert wurde der Weltranglisten-Vierte in Runde zwei. Nach einem lockeren Warmspielen im Eröffnungseinzel gegen Daniel Kosiba (Ungarn) erwies sich der Hongkong-Chinese Tang Peng als der erwartet schwere Prüfstein (4:2). Im Achtelfinale wiederholte Boll seinen Sieg aus dem Halbfinale des "Europe Top 12" vor einer Woche in Düsseldorf gegen den Dänen Michael Maze, profitierte dabei aber von der verletzungsbedingten Aufgabe des Ex-Borussen.
Im anschließenden Viertelfinal-Duell der Linkshänder führte Boll bereits mit 3:0 Sätzen, bevor Chen zum 2:3 aufschließen konnte. Im sechsten Durchgang reichten dem Düsseldorfer Ausnahmekönner dann zunächst vier Matchbälle bei einer 10:6 Führung nicht, um seinen Sieg perfekt zu machen. Dennoch ließ sich der 27-jährige Dreifach-Europameister nicht nervös machen und behielt in der Verlängerung mit 13:11 die Oberhand.
Für Christian Süß verlief der erste Teil der Wüstentour Kuwait/Katar auch erfreulich. Nach seinem Überraschungserfolg gegen den früheren Olympiasieger Ryu Seung Min unterlag er im Achtelfinale dem Russen Igor Rubtsov (2:4), der bereits in der zweiten Runde Borussias Dimitrij Ovtcharov (3:4) aus dem Wettbewerb geworfen hatte.
Für Christian Süß war damit der Traum seiner zweiten Halbfinal-Teilnahme nach den Danish Open vor drei Wochen beendet. Ovtcharov/Süß schieden zudem in der ersten Runde des Doppel-Wettbewerbs (Achtelfinale) überraschend klar mit 0:4 gegen das französisch-brasilianische Duo Christophe Legout/Thiago Monteiro aus.