Tischtennis: Borussia durch die Hintertüre in die Königsklasse

Borussia kehrt nach einem Regelverstoß von Chartres in die Champions League zurück. Orenburg ist der erste Gegner.

Düsseldorf. Welch ein Weihnachtsgeschenk für die Borussia: Am Heiligen Abend lag das überraschende Überwintern in der Tischtennis-Champions-League unter dem Baum. Absender: Europäische Tischtennis-Union (ETTU), garniert mit einer dicken roten Schleife von Gruppenkonkurrent Chartres ASTT, der die Düsseldorfer zwei Mal geschlagen hatte.

Als Gruppendritter hatte die Borussia den Einzug in die K.o.-Runde zunächst verpasst. Doch weil ein Spieler von Vorrundengegner Chartres parallel in der chinesischen Liga spielte, wurde der französische Meister disqualifiziert. Der Gruppenzweite SVS Niederösterreich rückte auf Platz eins der Gruppe D vor, während die Borussia als Zweiter doch noch in das Viertelfinale einziehen durfte.

„Wir wurden von der Nachricht überrascht, hatten schon fest mit dem ETTU-Cup geplant“, sagte Manager Andreas Preuß. Nach der Auslosung kehrte aber umgehend Ernüchterung ein, denn Titelverteidiger Orenburg aus Russland wird der Gegner sein.

Das Duell der beiden Sieger der vergangenen fünf Jahre (2009 bis 2011 Düsseldorf, 2012 und 2013 Orenburg) findet am dritten und vierten Januar-Wochenende statt, die Borussia hat zunächst Heimrecht und muss zum Rückspiel nach Russland reisen.

Das derzeit stärkste Team in Europa mit den Ex-Borussen Dimitrij Ovtcharov und Vladimir Samsonov wird eine extrem harte Nuss für die Borussia — vor allem angesichts der aktuellen Form. „Es ist die größtmögliche Herausforderung, andererseits natürlich auch eine Chance für uns, da wir als Außenseiter in dieses Aufeinandertreffen gehen“, sagte Preuß. Ob dieses Weihnachtsgeschenk sportlichen Rückenwind gibt?

Denn am kommenden Wochenende steigt mit dem Pokalfinalturnier in Stuttgart der letzte Tischtennis-Höhepunkt des Jahres. Rund 6000 Besucher werden an beiden Turniertagen erwartet, wenn Viertelfinale bis Finale in einer Halle ausgetragen werden. Sieben Bundesligisten und das aktuell stärkste Zweitligateam qualifizierten sich für diese Endrunde.

Die Auslosung bescherte der Borussia im Post SV Mühlhausen eine lösbare Aufgabe im Viertelfinale. Trotzdem bremst Manager Andreas Preuß die Erwartungen: „Fakt ist beim Blick auf die Tabelle, dass Fulda und Frickenhausen vor uns platziert und daher sicherlich auch im Favoritenkreis mindestens auf Augenhöhe mit uns zu sehen sind oder höher. Trotzdem wollen wir dieses wichtige Turnier natürlich gewinnen.“

Preuß warnt vor Mühlhausen und einem möglichen Halbfinale gegen Grenzau oder Hagen: „Das wird alles richtig schwer, aber ich bin optimistisch, weil wir in Stuttgart meistens immer sehr gut drauf waren.“