Mit dem Audi ins Gleisbett: Der Führerschein ist weg
Rettungsassistentin kämpfte vor Gericht vergeblich und muss nun um den Job bangen. Sie hatte einen Blackout.
Mit 1,67 Promille im Blut hatte eine 25-Jährige im März vergangenen Jahres einen spektakulären Unfall verursacht. An der Hofgartenrampe durchbrach sie nachts die Fahrbahnbegrenzung und landete mit ihrem Audi TT auf den Rheinbahn-Gleisen. Erst wenige Meter vor dem Tunnel kam der Wagen zum Stehen. Gestern musste sich die junge Frau vor dem Amtsgericht verantworten und kämpfte verzweifelt um den Führerschein. Die 25-Jährige ist Rettungsassistentin und muss um ihren Job fürchten.
„Ich kann mir selbst nicht erklären, was passiert ist,“ schilderte die Angeklagte den Abend. Sie habe sich in ihrer Wohnung mit einer Arbeitskollegin getroffen, beide tranken Sekt und Wodka: „Später wollten wir zu Fuß zur Nachtresidenz. Die kann man von meinem Fenster aus sehen.“ Das Auto sollte gar nicht benutzt werden. Danach hatte die 25-Jährige angeblich einen Blackout. Erst als sie aus dem Auto befreit wurde, setzte die Erinnerung wieder ein.
Wie die Rettungsassistentin erklärte, sei sie zu dem Zeitpunkt privat und familiär in einer sehr schwierigen Phase gewesen: „Ich habe auch normalerweise nur selten Alkohol getrunken.“ Nach dem Unfall, habe sie sofort auf eigene Initiative eine Verkehrstherapie gemacht und erfolgreich abgeschlossen. „Ich liebe meinen Beruf“, bat die 25-Jährige darum, den Führerschein nicht abgeben zu müssen.
Doch die junge Frau hatte nicht nur sich, sondern auch ihre Arbeitskollegin auf dem Beifahrersitz in große Gefahr gebracht. „Wie durch Wunder“, so die Amtsrichterin, habe die den Unfall unverletzt überstanden. Erschwerend kam hinzu, dass die Rettungsassistentin mit 1,67 Promille absolut fahruntüchtig war. Darum muss sie ihren Führerschein abgeben und darf acht Monate lang keinen neuen machen. Außerdem wurde die Angeklagte zu einer Geldstrafe von 1000 Euro verurteilt.