Mit der Oktopus-Trompete reisen Kinder in die Welt der Klänge
Im Weltkunstzimmer stehen regelmäßig Konzerte für Kinder auf dem Programm, die Musikerlebnisse bieten.
Das Weltkunstzimmer versucht mit seinem „Musikzimmer für Kinder“ regelmäßig, Kindern ab sechs Jahren altersgerechte Musikerlebnisse zu bieten. Am Samstagnachmittag wurde dabei vor allem mit den Erwartungen der Kinder gespielt, als sie die vordersten Plätze einnahmen, während auf der Bühne erstmal nur eine Trompete lag, die mit vielen bunten Schläuchen an aufgestellten Trichtern verbunden war. Erst nach wenigen Minuten kam ein Astronaut in das Zimmer und suchte mit einem Instrument, das aus einer Trompete und einem Metalldetektor zusammengebaut wurde und regelmäßig piepte, den Boden zwischen den Sitzreihen ab, die Kinder wirkten irritiert, wollten jedoch wissen, worauf dieser Auftritt hinauslaufen würde.
Roman (8) beim Konzert.
Der „Astronaut“ ist der Trompeter Rochus Aust, der an diesem Nachmittag mit seinen eigentümlich zusammengebauten Instrumenten mit den Erwartungen der Kinder spielen wollte. So zeigte er den Kindern, wie er ihnen bekannte Instrumente so erweitern kann, dass sie Töne erzeugen, die die Kinder normalerweise nicht mit dem Instrument verbinden würden. Als er mit seiner Trompete mit aufgesetztem Trompetendämpfer auf die Kinder zuging und vor ihrem Gesicht anfing zu spielen, waren manche recht überrascht, dass die Trompete gar nicht immer laut sein muss.
„Ich dachte erst, dass es richtig laut werden würde, als er so vor mir stand“, erzählt zum Beispiel der achtjährige Roman, der mit seinem Vater Ilya (38) zum Auftritt kam. Da im Vorfeld nicht viel zum Konzert bekanntgegeben wurde, hatten sie keine konkreten Erwartungen. „Mein Sohn ist sehr musikalisch und spielt auch Gitarre. Ich wusste nur, dass es ein interaktives Konzert sein würde und dachte mir spontan, dass es ihm gefallen könnte“, sagt der Vater.
Ähnlich überraschen lassen wollten sich die 40-jährigen Rafael und Ira Schwanstein, die mit Tochter Ioanna (6) das Konzert besuchten. Sie sind darauf gestoßen, weil ihnen die musikalische Erziehung sehr wichtig ist, wie Rafael Schwanstein betont: „Das wichtigste, was man für die Kinder machen kann, ist, ihnen früh Sport und Musik nahe zu bringen.“ Daher bedauern sie es, dass es solche Konzerte ihrer Meinung nach zu selten gibt.
Die vielen kreativen Instrumente haben die Erwartungen der Kinder nach dem Interesse weckendem Einstieg voll erfüllt. „Am interessantesten fand ich die Oktopustrompete“, erzählt Roman nach der rund einstündigen Veranstaltung glücklich, und meinte damit das Gebilde, dass bereits am Anfang auf der Bühne stand. Mit diesem konnten die Kinder nämlich wie bei einem Dosentelefon mit verschiedenen Verzerrungen hören, was andere in einen anderen Trichter reinriefen.