Radfahren Swapfiets: Jetzt gibt es Fahrräder zum monatlichen Abopreis in Düsseldorf

Düsseldorf · Das holländische Unternehmen eröffnet am Donnerstag seinen Store in der Altstadt. Es verspricht immer ein funktionierendes Rad zum monatlichen Abo-Preis. Reparaturen kosten nichts extra.

Regionalmanagerin Alena Milte und City Leader Frederick Maasberg vor dem neuen Geschäft.

Foto: Nele Dohmen

Eine neue Form des Fahrradfahrens kommt aus Holland nach Düsseldorf geschwappt. Am Donnerstag eröffnet das niederländische Unternehmen Swapfiets seinen Store an der Altestadt 13. Die Idee ist aber nicht mit den schon bestehenden Bike-Sharing-Angeboten in der Stadt zu verwechseln: Bei Swapfiets soll jeder sein eigenes Fahrrad bekommen. Wie Leasing, quasi. Für einen Festpreis im Monat gibt es ein neues Rad, alle Reparaturen übernimmt das Unternehmen ohne weitere Kosten und mit einer 24-Stunden-Garantie. Und das Abo ist jeden Monat kündbar.

Grundsätzlich kann all das online gebucht werden, „wir haben aber erkannt, dass viele Kunden den persönlichen Kontakt schätzen. Einerseits um das Swapfiets erst einmal zu testen, bevor man ein Abo abschließt, andererseits schätzen Kunden aber auch die Möglichkeit, auf dem Weg nach Hause einfach mal schnell im Store vorbeizuschauen, weil zum Beispiel mal das Schutzblech ein bisschen klappert“, erklärt Sebastian Hesse von Swapfiets. Ansonsten liefert ein kleines Auto mit Dachgepäckträger das neue Fahrrad zum Wunschort.

Derzeit wird in Düsseldorf nur ein Fahrrad-Typ angeboten, ein „Luxus-Fahrrad mit sieben Gängen“. Das kostet 17,50 Euro im Monat, Studenten zahlen 15 Euro. Die Fahrräder sind in schlichten Farben gehalten, einzig ein blauer Mantel am Vorderreifen und der Schriftzug auf dem Rahmen weisen auf den Verleiher hin. Je nachdem, wie das Angebot angenommen wird, sollen aber noch weitere Modelle folgen. In Münster und München gibt es sogar E-Bikes.

Das Geschäft liegt am Ende der Ratinger Straße, nahe dem Rheinufer an der Altestadt 13.

Foto: Nele Dohmen

„Wir gehen mit keinem bestimmten Kontingent in Düsseldorf an den Start, da wir die Fahrräder ja nicht einfach auf die Straße stellen“, so Hesse. Man richte sich da nach der Nachfrage der Düsseldorfer. Und noch vor der offiziellen Eröffnung wurden in dem fast fertigen Laden bereits Verträge geschlossen und Fahrräder ihren neuen Besitzern mitgegeben.

Die erste deutsche Stadt, in der das Unternehmen vor einem Jahr an den Start gegangen ist, war Münster. Dort laufe das Konzept, „wie geschnitten Brot“, so Hesse. Man habe bewusst erst mal in kleineren Städten angefangen, jetzt gehe es eben nach Köln, Berlin und eben Düsseldorf.

Alena Milte ist die Regionalmanagerin für die Städte Düsseldorf und Münster. „Wirklich vergleichbar sind die Städte nicht, Münster gilt ja als die Fahrradstadt schlechthin“, erzählt sie. Gerade deshalb hätten einige aber auch vorausgesagt, dass das Konzept nicht funktionieren wird – schließlich habe dort eh jeder schon ein Rad. „Nach einem Jahr haben wir in Münster aber schon 5000 Räder auf der Straße“, so Milte. Düsseldorf sei eher vergleichbar mit Köln, wo Swapfiets seit sechs Wochen vertreten ist. Und auch da sei man mit bereits mehreren Hundert vermieteten Rädern auf der Straße sehr zufrieden. In Amsterdam gibt es 30 000 Swapfiets-Räder.

Geht etwas am Rad kaputt, kann per Whatsapp, Telefon, E-Mail oder über das Geschäft Kontakt aufgenommen werden. Das Unternehmen garantiert ein neues Rad oder eine Reparatur vor Ort innerhalb eines Tages. Dabei fallen keine Extra-Kosten an, es bleibt bei den 17,50 Euro im Monat. Wird das Fahrrad gestohlen, sieht es etwas anders aus, dann verlangt Swapfiets 60 Euro Eigenbeteiligung. Vorausgesetzt, das Fahrrad war nach den Vorgaben abgeschlossen. Jedes Fahrrad hat ein langes Kettenschloss und zusätzlich ein Ringschloss. Wenn möglich, sollte das Rad an einer Befestigung angeschlossen werden, das ist allerdings kein Muss. Das Kettenschloss kann auch durch die Speichen geführt werden. Wer seinen Schlüssel verliert, bekommt für 15 Euro einen neuen. Wenn Schlüssel und Fahrrad weg sind, kostet das 450 Euro.

Kleinere Veränderungen am Rad, die es nicht beschädigen, seien erlaubt. So dürfe man sich auch einen Fahrradkorb an den Lenker bauen. Das aber sei gar nicht so einfach, sagt Alena Milte, das Festbinden mit Kabelbindern ist in Deutschland nicht erlaubt. Wer nicht selber basteln möchte, kann ab etwa Ende des Jahres den neu entwickelten Swapfiets-Korb für zwei Euro mehr dazumieten. Der soll dann auch bei Bedarf besonders leicht auszutauschen sein.