Neues Motiv Umstrittene Altbier-Werbung verschwindet nach Sexismus-Debatte

Düsseldorf · Erst umstritten, jetzt bierernst: Die Düsseldorfer Brauerei „Füchschen“ hat begonnen, ihre unter Sexismusverdacht geratenen Werbeplakate auszutauschen.

Foto: dpa/Oliver Auster

Das neue Motiv zeigt neutral eine Flasche und ein Glas und wirbt für das Pils der Altbier-Brauerei. Laut Inhaber Peter König ist das keine Reaktion auf Kritik, die unter anderem aus dem Düsseldorfer Landtag kam - der Motivtausch sei ohnehin geplant gewesen. Allerdings sei in zehn Tagen wieder ein Comic-Motiv geplant. Wie dieses neue Motiv aussehen wird, wollte König nicht sagen.

Die kritisierten Plakate mit einer Comic-Füchsin auf einem Grillrost und dem Slogan „Medium rare oder richtig durch nehmen“ hatten bereits mehrere Wochen in Düsseldorf gehangen, bis sie durch einen Brief von 15 Politikerinnen bundesweit Beachtung fanden. Auch der Werberat hatte sich nach mehreren Beschwerden eingeschaltet und die Brauerei um Stellungnahme gebeten.

Bevor die Frist auf Erwiderung ablaufe, habe sich die Sache erledigt, sagte Brauerei-Chef Peter König am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur: „Die Plakate werden gerade turnusgemäß durchgetauscht.“ Bis zum Wochenende sollten die umstrittenen Motive dadurch verschwunden sein. Beim Deutschen Werberat war dazu am Mittwoch keine Stellungnahme zu bekommen.

In ihrem Brief an den Brauerei-Chef hatten Politikerinnen von CDU, SPD, FDP und Grünen über das Comicbild geschrieben: „Die Inszenierung der Füchsin als reines Sexobjekt ist offenkundig.“ Weiter hieß es in dem Schreiben: „Mit dieser Werbung befeuern sie auch unnötig erneut eine Debatte, ob denn eine Regulierung und ein Verbot sexistischer Werbung benötigt werden.“

König hatte sich gegen die Kritik gewehrt. Seine Brauerei ist bekannt für freche Plakate. Bei der verantwortlichen Agentur hätten auch junge Frauen die Werbung mitgestaltet. „Gäste und Kunden haben auch kein Problem damit.“

(dpa)