Nach Ela: 1200 Bäume stehen wieder

40.000 Bäume fielen dem Pfingststurm zum Opfer. Die Stadt hat mit Hilfe privater Spenden bereits viele Lücken geschlossen.

Düsseldorf. In Doris Törkel werden Erinnerungen wach: Während die Leiterin des städtischen Gartenamts bilanziert, wie viele Bäume Sturm Ela zum Opfer fielen und bis heute ersetzt wurden, sind die Ausläufer von Sturmtief Niklas noch spürbar. „Das Thema Sturm ist nach wie vor präsent“, sagt sie und schützt ihre Hände vor dem kalten Wind. „Auch Niklas hat aktuell seine Spuren hinterlassen. Das Ausmaß der Zerstörung ist aber bei weitem nicht so groß wie damals bei Ela“, sagt Törkel.

Pfingststurm Ela hatte eine Schneise der Verwüstung durch das Grün der Stadt gezogen. Rund 40.000 Bäume fielen oder wurden stark beschädigt, davon allein mehr als 20.000 im Stadtwald. „Wir haben hart daran gearbeitet, viele Bäume schnell zu ersetzen. Das haben wir geschafft: 1200 Bäume im Stadtgebiet wurden bis heute gepflanzt“, sagt Törkel.

Neben den mehr als 1000 Straßenbäumen, die zurzeit von grünen Dreiböcken eingerahmt werden, gab es rund 150 so genannte Meilenstein-Pflanzungen von Linden an der Maximilien-Weyhe-Allee, der Hans-Sachs-Straße und der Grafenberger Allee sowie der Platanen am Joseph-Beuys-Ufer und weitere Pflanzungen im Volksgarten, im Nordpark auf dem Golzheimer Friedhof und im Rheinpark Golzheim.

Im Rheinpark stehen die größten Exemplare, die in der ersten Pflanzsaison nach Ela in Düsseldorf gepflanzt wurden: Kran und Bagger waren Mitte März angerückt, um die zwölf „XXL-Bäume“ mit einem Stammumfang von 60 bis 65 Zentimetern und einer Höhe von bis zu zehn Metern einzupflanzen. „Die gesamte Wiederherstellung des Rheinparks wird sich noch über die nächsten Jahre ziehen“, sagt Tobias Lauterbach, im Gartenamt zuständig für die Gartendenkmalpflege.

Denn: Ela hat 40 Prozent des Baumbestands des Rheinparks zerstört. „Um diesen Verlust auszugleichen, werden noch etwa 200 Bäume gepflanzt werden müssen“, sagt Lauterbach.

Bei der Wiederherstellung des Baumbestandes hält sich die Stadt an einen Plan aus dem Jahre 1927/1928 — weil der Rheinpark ein Gartendenkmal ist, müssen die historischen Vorgaben berücksichtigt werden. Um die historischen Hintergründe zu erläutern, will die Stadt bald geführte Spaziergänge in allen großen Parkanlagen anbieten. „Das Informationsbedürfnis und der Wunsch nach Beteiligung begleiten unsere Arbeit bis heute“, sagt Doris Törkel. „Aber die Düsseldorfer haben durch ihr Engagement und durch die große Spendenbereitschaft viel zurückgegeben“, sagt sie.

So auch Mark Lambertz. „Als ich sah, was der Sturm angerichtet hatte, stand sofort fest, dass ich helfen will“, sagt der 44-Jährige. Über das soziale Netzwerk Facebook lernte er Anke Kulessa kennen, die ebenfalls Leute für eine Spendenaktion zusammentrommeln wollte. „Gemeinsam haben wir dann rund 3000 Euro an Spenden gesammelt“, sagt Lambertz. „Unsere Rechnung war eigentlich ganz einfach: Wenn jeder Düsseldorfer rund 30 Euro spendet, müsste gar nicht in die Stadtkasse gegriffen werden“, sagt er.

Doch ganz so einfach ist es nicht: 2,4 Millionen Euro sind bis heute an privaten Spenden zusammengekommen. „Das reicht leider bei weitem nicht, um die 40.000 Bäume zu ersetzen“, sagt Stadtsprecher Volker Paulat. 18,5 Millionen Euro an städtischen Mitteln sind bereits per Ratsbeschluss freigegeben worden. Davon wurden bereits sämtliche Aufräumarbeiten finanziert.