Nächster Halt: Sauberkeit?

Düsseldorfs S-Bahnhöfe sind in desolatem Zustand. 2009 wird vielleicht saniert. Ein Zustandsbericht.

<strong>Düsseldorf. Es sind nur knapp 20 Stufen. Doch sie führen in eine andere Welt. Weg vom properen Angermund. Dem dörflichen Stadtteil, der so weit von Düsseldorf entfernt scheint, wie Fortuna von der ersten Liga. Hinein in die Unterwelt des Öffentlichen Personennahverkehrs. Dunkel ist es in dieser Welt, feucht und muffig. Es ist der Durchgang des Angermunder Bahnhofs. Graffiti und Schmierereien verschandeln die Wände, von denen der Putz abbröckelt. "Und ihr könnt putzen", hat ein Witzbold in die Unterführung gepinselt, direkt unter den zerschlagenen Abdeckungen der Neonröhren. "Ach, anderswo ist es noch schlimmer", sagt Nadine Koch (27), die täglich mit der Bahn zur Arbeit fährt.

Es keimt Hoffnung: Die Zuständigkeit wechselt 2008

In der Tat: Die meisten der 24 S-Bahn-Haltepunkte in Düsseldorf sind in einem desolaten Zustand. Zwar gab es in NRW in den vorigen Jahren diverse Sanierungsprogramme, bei denen aber ging Düsseldorf leer aus. Jetzt gibt’s neue Hoffnung: 2008 wechselt die Zuständigkeit von der Bezirksregierung zum VRR. "Da haben wir bessere Chancen", hofft Bernd Thomas vom Verkehrsdezernat.

Elf Bahnhöfe haben laut Bahn besonderen Erneuerungsbedarf (Gesamtkosten: 22 Mio.). Eine entsprechende Liste wurde an den VRR übermittelt. Im Umfeld der Stationen, die nicht aufgeführt sind, macht sich derweil Unmut breit. CDU-Ratsherr Gunther Philipps etwa fordert dringend eine Sanierung des Gerresheimer Bahnhofs.

Aber auch in Garath wird der S-Bahnhof keinen Schönheitspreis gewinnen. "Durch die ganzen Schmierereien kann man den Fahrplan gar nicht mehr lesen", ärgert sich Lubow Engel. "Der Entwerter ist dauernd kaputt", sagt Eleonore Winstermann. Die ältere Dame fährt übrigens nur tagsüber. "Abends habe ich hier einfach Angst."

Ein paar hundert Meter weiter am Haltepunkt Hellerhof ist es noch schlimmer. Der Infobildschirm des modernen Fahrkartenautomaten ist mit Sprühfarbe verschmiert. Ebenso die Sitzbank. Die Betonstufen zum Bahnsteig sind allesamt wackelig. "Ein bisschen wie Dritte Welt", findet Pendlerin Haydee Sainz-De La Massa.

Thomas hofft, dass die neue Sanierungsrunde 2009 startet. Er hofft darauf, dass die Düsseldorfer Prioritätenliste noch ergänzt werden kann. Die Entscheidung darüber fällt vermutlich im nächsten halben Jahr.