Naturrasen ist keine Alternative

Kommunalpolitiker sind nah dran an den Wünschen und Sorgen der Bürger, das liegt in der Natur der Sache. Pragmatismus schlägt Ideologie — meistens jedenfalls. Der Vorstoß der Grünen gegen Kunstrasenplätze zeigt nun, dass es auch anders geht.

Keine Frage: Das Kunstgrün hat auch Nachteile, es ist teuer, nicht umweltfreundlich und man kann sich fiese Schürfwunden holen, wenn man reingrätscht oder gefoult wird. Dafür rollt hier der Ball eindeutig am besten — und zwar das ganze Jahr, bei jedem Wetter. Zudem sind Kunstrasenplätze mit zwölf bis 15 Jahren durchaus lange haltbar. Naturrasen ist da absolut keine Alternative. In allerbestem, top-gepflegtem Zustand wäre er das Nonplusultra, das ist unter Fußballern unstrittig. Doch so eine Rasenqualität gibt es fast nur in Bundesligastadien. Für normale Vereine mit vielen Jugendteams taugt „echter“ Rasen dagegen nicht, weil er zu schnell von den Stollenschuhen umgepflügt wird. Da ernsthaft auch niemand eine Rückkehr zu Aschenplätzen will, muss die Stadt beim Kunstrasen bleiben. Auch wenn gewiss nicht jeder Klub einen oder gar zwei Plätze braucht.