Düsseldorf Neue Gesamtschule für Kaiserswerth
Stadt legt viertes Investitionspaket vor: Gesamtschule soll neben das „Fliedner“. Neue Schulen sind auch in Grafental und Gerresheim geplant.
Düsseldorf. Am Donnerstag legt Stadtdirektor Burkhard Hintzsche dem Stadtrat das vierte schulorganisatorische Maßnahmenpaket vor. Neue Schulen und mehr Züge an bestehenden sind vorgesehen, insgesamt sollen bis zum Schuljahr 2020/21 in Düsseldorf 121 zusätzliche Unterrichtsräume geschaffen werden.
Im Grundschulbereich strebt die Stadt insgesamt neun neue Züge an, an den weiterführenden Schulen kommen ebenfalls neun Züge dazu. Finanziell soll der Rat zunächst 2,5 Millionen Euro für Sofortmaßnahmen genehmigen sowie fünf Millionen Euro für Planungsleistungen. Den Großteil der Investitionen bis 2020 will die Stadt selbst stemmen, nur am Schulstandort Kirchfeldstraße soll die Bautochter IPM beauftragt werden.
Im einzelnen sind folgende Projekte geplant: Sekundarstufe I /II: Am spektakulärsten ist der Bau einer neuen Gesamtschule in Kaiserswerth — praktisch neben dem evangelischen Theodor-Fliedner-Gymnasium. Dafür planen Stadt und die evangelische Kirche im Rheinland eine art Koppel-Geschäft. Die Kirche, die sparen muss, gibt den teuren Betrieb und Unterhalt des Fliedners in die Hände der Stadt, bleibt aber Träger des Gymnasiums. Damit verrechnet wird der Verkauf des kirchlichen Grundstücks nördlich davon, auf dem wiederum die Stadt die neue Gesamtschule baut: Die soll mit vier Zügen 2020 als Ganztagsschule loslegen. „Diese Planung ist sehr sinnvoll und auch unstrittig, denn im gesamten Norden fehlt ja schon lange eine Gesamtschule“, sagt Wolfgang Scheffler (Grüne), der Vorsitzende des Schulausschusses.
Weniger begeistert ist Scheffler von dem Vorschlag der Schulverwaltung, am Heinzelmännchenweg in Flingern (nahe dem Wohnviertel Grafental) ein vierzügiges Gymnasium zu errichten, das 2020 sukzessive aufbauend mit Jahrgangsstufe 5 startet. Es soll zunächst als Halbtagsschule geführt werden, der „Ganztag“ könne optional später eingeführt werden. Tatsächlich ist bislang nur klar, dass sich die Stadt nach langen Verhandlungen mit den Grafental-Investoren ein großes Grundstück gesichert hat, auf dem sie eine Schule bauen kann. Dringender benötigt wird im Bereich rings um Grafenberg derzeit offenkundig eine neue Grundschule. Später, so Scheffler, könne der Standort dann um eine weiterführende Schule erweitert werden. Bereits 2018 soll am Comenius-Gymnasium in Oberkassel die Zügigkeit von vier auf fünf erhöht werden; die ursprünglich am „Geschwister Scholl“ vorgesehene Erweiterung auf sechs Züge, nimmt die Stadt unterdessen zurück.
Im Bereich Hauptschule wird der marode Bau an der Melanchthontraße in Benrath abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.
Auch die alte Dependance der Dumont-Lindemann-Schule an der Kirchfeldstraße soll durch einen Neubau ersetzt werden. Grundschulen: Die Regenbogenschule soll 2020 von der Jahnstraße in einen Neubau ebenfalls an der Kirchfeldstraße (74-80) verlegt werden.
Eine neue Grundschule ab 2019 ist vorgesehen im Gerresheimer Glasmacherviertel, für das freilich auch nach acht Jahren der Planung noch immer nicht die Bauarbeiten begonnen haben. Einen zweiten Zug bekommen die bislang einzügigen Grundschulen „Carl Sonnenschein“ an der Gerresheimer Landstraße (2018) sowie die beiden an der Erich-Müller-Straße in Benrath (2019).