Ärger in Hassels Kleingärtner kritisieren neue Parkplatz-Regeln

Hassels. · Die Vereinsmitglieder befürchten im Sommer Konkurrenz durch Besuchspendler.

Hans Pastors und Hans-Gerd Knothe ärgern sich über die Neuerung.

Foto: RP/Dominik Schneider

(dsch) Der Parkplatz an der Further Straße in Hassels ist in zwei Hälften geteilt. Die vordere, ausgewiesen für rund 55 Stellplätze, dient als Park-and-Ride-Platz. Der hintere mit einer Fläche für 70 Autos ist den Mitgliedern der angrenzenden Verein – zwei Kleingartenanlagen und ein Teckelclub – vorbehalten. Bevor der P&R-Platz eingerichtet wurde, konnten die Vereinsmitglieder die gesamte Fläche nutzen – nun machen sich einige von ihnen Sorgen, dass es zu Streitereien um die Stellplätze kommen könnte.

„Wir haben allein 140 Kleingärten. Bei gutem Wetter gibt das eine Katastrophe“ sagt Vereinsmitglied Hans-Gerd Knothe. Er und einige andere Betroffene kritisieren die Vereinbarung zwischen der Stadt und dem Stadtverband der Kleingärtner, den Parkplatz aufzuteilen. Nicht nur, dass jetzt für die drei Vereine zwar exklusive, aber eben weniger Parkplätze zur Verfügung stehen, diese sind vom P&R-Platz auch durch eine mechanische Schranke getrennt, die nur mit einem Schlüssel geöffnet werden kann. Dem Stadtverband wurden dafür zwei Schlüssel ausgehändigt. Dieser ist nun zuständig für die Koordination und Organisation mit den Vereinen und auch dafür, die Schlüssel nach Bedarf zu vervielfältigen. Knothe und sein Garten-Kollege Hans Pastors bezweifeln jedoch, dass dieses Prinzip in der Praxis funktionieren wird. Zudem befürchten sie, dass Besucher auf dem öffentlichen Teil des Parkplatzes bei gutem Wetter keinen Platz finden werden. Seit rund einem Monat besteht die Trennung, einen Schlüssel haben die beiden Männer noch nicht bekommen. „Je nachdem, wie es sich entwickelt, überlege ich, meinen Kleingarten aufzugeben“, sagt Pastors.

Die Stadt verteidigt ihr Vorgehen. „Grundsätzlich sollen die Park-and-Ride-Anlagen Berufspendlern eine bequeme Vernetzung von Auto und öffentlichen Verkehrsmitteln ermöglichen“, beschreibt ein Stadtsprecher. Das Vorgehen sowie die Zahl der Stellplätze und die Einrichtung der Schranke seien zwischen dem Stadtverband der Kleingärtnern und dem städtischen Garten-, Friedhofs- und Forstamt abgesprochen worden und berücksichtigen den bestehenden Bedarf mit 60 Plätzen für die Gartenanlage sowie zehn weiteren Stellplätzen für den Hundeverein.

Hans-Gerd Knothe und Hans Pastors sind damit nicht zufrieden. Ob sich ihre Befürchtungen bewahrheiten, wird wohl erst deutlich, wenn die Kleingartensaison wieder beginnt.