Düsseldorf Der neue Radschlägermarkt im Check: Das sagen Besucher und Händler
Düsseldorf · Der Radschlägermarkt hat Premiere unter neuer Führung gefeiert. Ist die gelungen? Unser Autor hat sich umgehört.
Jahrelang waren es die Obst- und Gemüsemarkthallen an der Ulmenstraße, in denen Sammler und Händler auf dem Radschlägermarkt nach Antiquitäten suchten und sich austauschten. Nach dem die Stadt letztes Jahr seine Unterstützung für den seit 1972 bestehenden Markt aufgab, debütierte am Sonntag die Neuauflage auf dem Blumengroßmarkt gegenüber, in dem sich Flohmarktbesucher durch die engen Gänge zwängten. Auf dem vorgelagerten Parkplatz bauten einige Händler beim Nieselregen ihre Stände schon früh ab und verkauften ihre Stücke für den symbolischen Euro, doch auch dort guckten sich Trödelbummler nach Second-Hand-Kleidung und antiken Möbelstücken um, um im Regen vielleicht noch ein Schnäppchen zu machen.
Markt soll alten Status auch unter privater Führung erhalten
Finden konnten die Kunden hier alles mögliche, nur keine Neuware. Mit dieser Regel möchte Eventveranstalterin Ute Mirbach, die den Radschlägermarkt nun leitet, den alten Status erhalten. Die längste Schlange wartete am Sonntag an keinem Antiquitätenstand, sondern vor ihrem Häuschen. Der Aufwand sei für sie erwartet hoch, wie sie erzählte, doch das sei ihr der traditionsreiche Flohmarkt wert gewesen: „Die Vielfalt an Händlern und das Einzugsgebiet ist in Düsseldorf einmalig.“ Sie sammelte daher die Adressen der Händler, um ihn auf dem Blumenmarkt weiter zu führen. Für die interessierten neuen Händler, die im Minutentakt an ihrer Tür klopften, konnte sie nur noch vereinzelt Stellplätze zur Verfügung stellen.
Von den Händlern und Besuchern erntete sie dabei viel Respekt. „Ich fand es erstaunlich, wie schnell sie das hinbekommen hat“, erzählt eine Antiquitätshändlerin, die hier 30 Jahre lang handelte und auch selber sammelt. Sie findet das Flair im Radschlägermarkt einmalig: „Ich habe schon hier eingekauft, als er am Hetjensmuseum war. Schon damals kam man hier besonders gut ins Gespräch. Den Charme hat es bis heute erhalten.“ So viel Respekt wie für Mirbach gezollt wurde, so wenig Verständis gab es für die Entscheidung der Politik. „Unter den Händlern gab es überhaupt kein Verständnis für die Entscheidung. Es ist eine Institution und als einer letzten noch ein echter Trödel ohne Neuwaren“, erzählte Modellbahn- und Spielzeughändler Joachim Etz.
Mirbach hat den Radschlägermarkt fürs erste bis Juni gesichert. Sie will sich aber nach dem gut besuchten Auftakt um die Genehmigung für die zweite Jahreshälfte kümmern.
Bereits bestätigte Termine sind am 10. März, 14. April, 5. Mai, und 2. Juni, je von 10.00 bis 17.00 Uhr. Der Eintritt ist auch ohne öffentliche Unterstützung frei.