Düsseldorf-Heerdt Neues Zentrum für die Kopten
Der Bau soll auf dem Grundstück der Bunkerkirche entstehen.
Düsseldorf. Der Wunsch der 4000 Kopten aus dem Großraum Düsseldorf, in der Bunkerkirche vor Anker zu gehen, erfüllt sich wohl schneller als erwartet. Auf dem Grundstück der Bunkerkirche entsteht ein Gemeinde- und Integrationszentrum als zweigeschossiges Gebäude, das an die denkmalgeschützte Bunkerkirche anschließt.
Der Stahlbeton-Massivbau soll der Gemeindearbeit dienen und einen multifunktionalen Saal mit 198 Sitzplätzen im Erdgeschoss sowie Klassen- und Seminarräumen im ersten Obergeschoss haben. Eine entsprechende Bauvoranfrage wurde jetzt im Rathaus Oberkassel abgesegnet.
Für den Sprecher der Kopten, den Mediziner Christian Gerges, Oberarzt am Evangelischen Krankenhaus, geht damit ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Seine Gemeinde hatte vor 27 Jahren der evangelischen Gemeinde am Pöhlenweg das nicht mehr gebrauchte Gemeindezentrum abgekauft, zumindest die Aufbauten. Es ist mit dem Flüchtlingszustrom aus Ägypten, Syrien, dem Irak, Libyen, dem Sudan und aus Eritrea zu klein geworden. Die Gemeinde ist auf knapp 1000 Familien angewachsen, der Einzugsbereich reicht weit über Düsseldorf hinaus. Deshalb ist die Kooperation mit der katholischen Kirche in Heerdt ein Glücksfall für Gerges.
Noch ist allerdings vieles unklar. Dechant Michael Dederichs erklärt, es stehe noch nicht genau fest, in welcher Rechtsform die Bunkerkirche übergeben werde. Fest steht lediglich, dass die katholische Gemeinde die Bunkerkirche gleichfalls nutzen kann.
Klarer äußert sich Dederichs zur Finanzierung: „Das ist Sache der koptischen Gemeinde.“ Die Kopten allerdings wissen bis heute nicht, wie sie das Projekt stemmen sollen. „Das Finanzierungskonzept steht noch nicht komplett“, sagt Gerges.
Wie berichtet, wurde zwischenzeitlich ein neuer Verein gegründet, der der koptischen Gemeinde helfen soll. Bürgermeister Friedrich g. Conzen ist erster Vorsitzender, Landtagsabgeordnete Marion Warden seine Stellvertreterin. Dederichs, Ratsherr Giuseppe Saitta und Gerges sind Beisitzer. Es handelt sich um einen gemeinnützigen Verein, der die Kopten bei der Integration, Kultur, Kunst und Jugendarbeit unterstützen will. Ob er auch Geld beisteuert, müsse jedes Vereinsmitglied selbst entscheiden, sagt Gerges.