Hofladen Sie bringen Obst und Gemüse vom Niederrhein nach Düsseltal

Düsseldorf · Der Obsthof Mertens an der Rethelstraße setzt vor allen Dingen auf selbstproduzierte Früchte. Der Laden in Düsseltal ist einer von drei Standorten.

Edeltraud Lange steht im Hofladen Mertens an der Rethelstraße. Foto: Sergej Lepke

Foto: Ja/Lepke, Sergej (SL)

„Das ist unser Baby“, sagt Frank Mertens liebevoll. „Unser kleinstes Geschäft ist das an der Rethelstraße 123.“ Und so beschaulich sich der Hofladen im Zooviertel auf gut 85 Quadtratmetern zeigt, so ausgewachsen ist der Betrieb, der dahinter steht: Insgesamt drei Standorte – zwei davon in Büderich und Willich auf jeweils zirka 200 Quadratmetern — betreibt Obstbaumeister Mertens. „Genau genommen sind es sogar noch mehr – wir haben auch Straßenverkaufsstände“, sagt der 48-Jährige, der schon seit 32 Jahren im Geschäft ist. „In Lohausen, Kaiserswerth, Korschenbroich, Osterath und Büderich bieten wir an der Straße unsere Erdbeeren an.“

Die süße „Lambada“-Erdbeere zum Beispiel, aber auch Äpfel, Birnen, Mirabellen und anderes Steinobst baut Mertens auf seinen Feldern (35 Hektar) und in Treibhäusern an. Von Korschenbroich bis Krefeld und von Büderich bis Willich reicht das Anbaugebiet. Aus Willich, dem Hauptsitz des Familienunternehmens, steuert Frank Mertens die Geschäfte. „Leider immer mehr vom Büro aus“, sagt er. Dabei sei der Obstbaumeister der „Mann für draußen, der sehen muss, dass alles wächst.“ Gut, dass Ehefrau Nadine Mertens (45) einen Großteil der Büroarbeit erledigt. Bei jährlich bis zu 120 Saisonarbeitskräften und 20 Festangestellten sowie derzeit drei Auszubildenden fällt viel Schreibarbeit an. So müssen Dokumentationspflichten erfüllt werden (Arbeitsstundennachweise) oder verschiedene Nachweise für die „QS-Zertifizierung“ erbracht werden, die der Verkauf der Ware an den Großhandel voraussetzt.

Eigentlich wollte Mertens gar kein Geschäft eröffnen

Seinen „kleinen“ Hofladen an der Rethelstraße beliefert Mertens seit 2003. „Eigentlich wollte ich in Düsseldorf kein Geschäft eröffnen, sondern nur Fläche vermieten“, erinnert sich Mertens. „Gekauft habe ich das Ladenlokal über meine Tante, die Immobilienmaklerin ist.“ Aber nach einigen mühsamen Vermietungsversuchen, zuletzt an einen Handy-Laden-Betreiber, und nach kurzem Leerstand fiel innerhalb von fünf Tagen die Entscheidung: „Wir bieten einfach mal Spargel und Erdbeeren an und sehen, wie es läuft.“

Die Hofladen-Idee wurde die bei einem Spaziergang mit Freunden geboren. Aus dieser Übergangslösung entwickelte sich schnell ein florierendes Geschäft. „Es wurde sehr gut angenommen“, freut sich Frank Mertens. Schwierig seien nur die ersten beiden Winter gewesen. „2017 und 2018 lief es besonders gut. Hofläden werden immer mehr besucht – Däumchen hoch“, sagt Mertens.

Eine Spezialität des Familienunternehmens sind übrigens Säfte aus eigenem Ostanbau. „Der naturtrübe Apfelsaft wird ganzjährig gekauft“, sagt Verkäuferin Manuela Hinz. „Und nach unseren saisonalen Säften fragen unsere Kunden jetzt schon täglich — nach Berlepsch-Apfelsaft und Williams-Birnensaft.“ Die Ernte sei gerade im Gange und der Saft werde sobald wie möglich gepresst. Immer gern gekauft würde auch der Erdbeersaft aus eigener Produktion. Kartoffeln, Gemüse, Freiland-Eier, Kräuter, Salat oder andere Lebensmittel werden an der Rethelstraße auch angeboten. „Ausschließlich von Partner-Produzenten aus der Region“, sagt Mertens.

Er freut sich immer wieder über die Landwirtschaft – über die abwechslungsreiche Arbeit auf den Feldern. „Das macht noch mehr Spaß, wenn es an die nachfolgende Generation weitergegeben werden kann.“ Mertens 19-jähriger Sohn Henrik wird auch Obstbauer, er ist gerade in der Ausbildung. „Und Maximilian ist erst 16, er hat noch Zeit, sich zu entscheiden“, sagt der Familienvater über seinen zweiten Sohn.