Open-Air-Kino sucht weiter Sponsor

Am Sonntag ist die Saison vorbei, ein Geldgeber ist noch nicht gefunden. Doch Hoffnung gibt es wohl.

Düsseldorf. Am Sonntagabend bei Einbruch der Dunkelheit fährt zum letzten Mal für dieses Jahr die gigantische Leinwand des Open-Air-Kinos im Rheinpark nach oben. Mit dem „König von Deutschland“ ist dann eine Vorpremiere zu sehen. Es ist zugleich die letzte Vorführung im „Frankenheim-Kino“, wie das Spektakel offiziell heißt, überhaupt. Denn der Titelsponsor steigt nach 19 Jahren aus.

Nach dem Film wollte Organisator Sven Kukulies die Leinwand herunterfahren — und mit dem Namen des neuen Geldgebers noch einmal heben. „So wird es nicht sein“, sagt Kukulies jetzt. Denn: Diesen Sponsor gibt es nicht.

Vor genau zwei Monaten verkündete Frankenheim, sich aus dem Sponsoring zurückzuziehen. Von „Abnutzungseffekten“ nach der langen Zeit spricht Bernd Kretzer aus dem Marketing der Brauerei. Man wolle sich mal etwas Neues suchen.

„Wir sind davon ausgegangen, dass wir nächstes Jahr gemeinsam 20-Jähriges feiern“, sagt Sven Kukulies unverhohlen. Stattdessen verbrachte er die Zeit seither mit Klinkenputzen bei großen Firmen, Einladungen an Marketingabteilungen, Gesprächen am Rande der Leinwand. „Es war eine verdammt harte Saison.“ Und doch ist jetzt, einen Tag vor Ende der Spielzeit, immer noch unklar, ob es ein nächstes Mal geben wird.

„Wir sind in einer Zeit, in der sich Unternehmen schwer tun mit Sponsoring“, erklärt Kukulies. Zumal dieses nur Sinn habe, wenn der Sponsor sich auch für drei Jahre bindet. „Es geht um eine respektable Summe.“ Und zwar um fast eine Million Euro für den gesamten Zeitraum.

Immerhin: Mit zwei Düsseldorfer Unternehmen und einem internationalen Konzern mit Sitz in München verhandele man derzeit noch „sehr konkret“, sagt Kukulies: „Es ist noch nicht vorbei.“ Und der allerletzte Strohhalm sei das Angebot einer anderen Stadt, die das Open-Air-Kino mit einer Mischung aus öffentlichen und privaten Geldern basisfinanzieren wolle — auf die Nachfrage, ob es sich um Berlin handele, schweigt und lächelt der Kinomann nur.

Dass es auch von der Stadt Düsseldorf eine Finanzspritze geben könnte, daran glaubt Kukulies nicht — zu oft sei man enttäuscht worden. „Das ist nicht Aufgabe der Stadt“, winkt auf WZ-Anfrage Natalia Fedossenko vom Amt für Kommunikation dann auch prompt ab.

Allerdings werbe man mit um mögliche Titelsponsoren. Und auch eine indirekte Hilfe — etwa durch erlassene Pacht für den Rheinpark — ist offenbar nicht undenkbar. Fedossenko: „Solche Anfragen liegen uns nicht vor. Wenn sie konkrete Fragen haben, können sie uns fragen — und wir entscheiden.“

Im September soll sich endgültig entscheiden, ob das Open-Air-Kino in Düsseldorf eine Zukunft hat. Und wenn ja: unter welchem Namen. Bis dahin kann Sven Kukulies immerhin auf eine sehr erfolgreiche Saison zurückblicken: Am Sonntagabend dürfte das Kino die Marke von 54 000 Zuschauern knacken.

Der Gewinn reiche aus, um die Verluste des völlig verregneten Sommers 2011 (gut 40 000 Zuschauer) auszugleichen, bilanziert der Organisator mit schiefem Grinsen. Er will sich vor allem an zig lächelnde Rollstuhlfahrer bei „Ziemlich beste Freunde“, singende Ränge bei „Mamma mia“ und applaudierende Kinder bei der Familiy-Night erinnern. So oder so.