Operationen an Düsseldorfer Uni-Klinik wegen Warnstreiks abgesagt

Laut Uniklinik beteiligten sich etwa 130 Mitarbeiter am Arbeitskampf, Verdi spricht von 500.

Seit Dienstag wird an der Uniklinik wieder gestreikt.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Nachdem der Streik an der Uniklinik im September zu keinen neuen Verhandlungen geführt hat, legten Mitarbeiter am Dienstag noch einmal die Arbeit nieder — für 48 Stunden.

Auch bei diesem Mal waren die Auswirkungen für die Patienten spürbar. Das bestätigt Stefan Dreising, Sprecher der Uniklinik: „Wir mussten das OP-Programm auf ein Drittel herunterfahren, im Transportdienst kam es zu langen Wartezeiten.“ Zudem konnte die Küche nur eine Notversorgung anbieten. Stationen mussten allerdings nicht gesperrt werden.

Laut Uniklinik beteiligten sich etwa 130 Mitarbeiter am Streik — 50 aus den Tochterfirmen, 40 Pflegekräfte und etwa 40 aus verschiedenen anderen Abteilungen.

Verdi hat andere Zahlen. „Wir führen Streiklisten mit Unterschriften. Da kommen wir auf 500 Teilnehmer“, sagt Gewerkschaftssekretär Jan von Hagen. Er sagt: Die Uniklinik habe Druck auf die Streikwilligen ausgeübt. Von ihrer Seite heißt es, man respektiere das Streikrecht.

Bei den Forderungen gehe es nach wie vor nicht etwa um individuelle Bereicherung durch mehr Lohn, sondern um mehr Mitarbeiter, sagt von Hagen. Die Uniklinik teilt hierzu mit, man habe 2017 40 neue Stellen im Pflegebereich geschaffen. Verdi hält dagegen: „Gleichzeitig wurde aber das Leistungsangebot ausgebaut“, sagt von Hagen. Rechnet man die Mehrbelastung ein, blieben noch zehn zusätzliche Stellen — bei einem Unternehmen mit 5000 Mitarbeitern ein Tropfen auf den heißen Stein.

Bei der Gewerkschaft geht man davon aus, dass der heutige Streiktag ähnlich verlaufen wird. Eine Zuspitzung habe man nicht vor. „Wir wollen keine Eskalation. Aber wir wollen an den Verhandlungstisch“, sagt von Hagen. Er fügt hinzu: „Pflegekräfte streiken nicht gerne.“ In diesem Fall sei es aber offenbar nötig, in dieser Form zu streiten.