Düsseldorfer Szene-Restaurant: Hausbesitzer mit Mord gedroht?
Mietvertrag für das Lokal soll gefälscht sein. Prozess gegen Ex-Geschäftsführer eingestellt. Er muss 800 Euro zahlen.
Düsseldorf. In der Düsseldorfer Gastro-Szene gilt das Restaurant in Flingern als absoluter Hotspot. Einen Blick hinter die Kulissen des angesagten Lokals gab es am Dienstag vor dem Amtsgericht. Dort musste sich der Ex-Geschäftsführer wegen Urkundenfälschung und Bedrohung verantworten. Er soll den Mietvertrag gefälscht und zwei Bodyguards auf den Hausbesitzer angesetzt haben, die den 49-Jährigen massiv unter Druck setzten.
Der erste Besitzer des Restaurants war vor sieben Jahren plötzlich verschwunden. Er hatte in einem Prozess gegen einen führendes Mitglied der Bandidos ausgesagt und wurde ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Bevor der Mann seine neue Identität annahm, soll er noch einen Untermietvertrag mit dem Angeklagten abgeschlossen haben.
Davon will der Hausbesitzer nichts gewusst haben, als er nach fünf Jahren aus China wieder kam. Er sei völlig überrascht gewesen, dass eine völlig andere Person dort die Geschäfte führte. Als er die Sache mit dem 42-Jährigen klären wollte, sei er von zwei Bodyguards begrüßt worden. Die hätten ihn nicht nur unsanft nach draußen befördert, sondern auch noch bis zum Auto verfolgt: „Sie haben gesagt, wir wissen, wo du wohnst.“ Er habe das so verstanden, dass man ihn umbringen würde, wenn er sein eigenes Haus noch einmal betritt.
Ob der Mietvertrag tatsächlich gefälscht ist, konnte im Prozess nicht geklärt werden. Das sei auch eher ein Fall für das Zivilrecht, so die Richterin. Das Verfahren wegen Bedrohung wurde eingestellt. Allerdings gegen Zahlung einer Auflage von 800 Euro.