Park-Betrüger am Airport: 1000 Euro ans Kinderhospiz
Prozess gegen Geschäftsführerin einer Park-Firma eingestellt. Sie musste angeblich dem Schützenfest ausweichen.
Seit Jahren ist die „Park-Mafia“ am Flughafen ein Reizthema. Autos von Urlaubern landen nicht wie versprochen in Parkhäusern oder auf bewachten Flächen, sondern werden irgendwo an der Straße abgestellt. Polizei und Justiz tun sich sehr schwer, die Täter zu fassen und zu verurteilen. Gestern musste sich die 37 Jahre alte Geschäftsführerin einer Parkfirma wegen Betruges vor dem Amtsgericht verantworten.
Mit Staatsanwalt Christoph Kumpa saß ihr ein Experte für organisierte Kriminalität gegenüber. Dabei waren die Vorwürfe eher im niedrigschwelligen Bereich anzusiedeln. Drei Autos sollen unbewacht abgestellt worden sein, obwohl deren Besitzer ihre Fahrzeuge wie im Vertrag vorgesehen im Parkhaus wähnten. Zwischen 74 und 105 Euro soll die Firma dafür kassiert haben.
Die Angeklagte erklärte, sie habe die Firma damals neu gegründet und noch nicht so viel Erfahrung gehabt. Angemietet wurde unter anderem eine bewachte Fläche am Vogelsanger Weg: „Da wusste ich aber noch nicht, dass dort im Sommer das Schützenfest stattfindet.“ Zusammen mit dem Schatzmeister des Vereins habe man dann nach anderen Stellflächen gesucht. Dabei sei es möglicherweise auch zu Fehlern gekommen.
Das Verfahren gegen die 37-Jährige wurde eingestellt. Sie muss allerdings 1000 Euro an das Kinderhospiz Regenbogenland zahlen.