Kirche Pfarrer Frank Heidkamp wird Stadtdechant
Düsseldorf · Der Pfarrer in Himmelgeist und Wersten war schon kommissarisch im Amt als Nachfolger von Ulrich Hennes. Kardinal Woelki ernannte ihn zugleich zum Leiter von St. Lambertus.
Freude unter den Düsseldorfer Katholiken löst diese Nachricht aus, auch wenn sie keine große Überraschung mehr ist: Kardinal Rainer Maria Woelki ernennt Pfarrer Frank Heidkamp (61) zum 1. September zum Stadtdechanten und Leiter der City-Gemeinde sowie von St. Lambertus, zu der unter anderem auch Max- und Andreaskirche gehören. Heidkamp leitet das Stadtdekanat bereits seit September 2019 kommissarisch. Schweren Herzens wird er seine Gemeinde „Rheinbogen“ in Himmlelgeist, Itter und Wersten verlassen müssen, wo er seit 2007 Pfarrer war. In einer Videobotschaft verabschiedet er sich von seiner Gemeinde.
Er war als Stadtdechant Ulrich Hennes gefolgt, der auf das Amt verzichten musste, nachdem Vorwürfe wegen sexueller Belästigung gegen ihn – aus Sicht des Erzbistums – nicht ausgeräumt werden konnten. Offiziell eingeführt wird Heidkamp am 20. September, dann ist an Lambertus Pfarrfest.
Heidkamp ist gebürtiger Düsseldorfer und besuchte das Görres-Gymnasium. Er wurde 1985 zum Priester geweiht. Seiner Aufgabe sieht er optimistisch entgegen: „In den letzten Monaten konnte ich bereits die Erfahrung machen, mit wie viel Verantwortung das Amt des Stadtdechanten verbunden ist. Ich bin dankbar, dass die Düsseldorfer Katholiken mich dabei so gut unterstützt haben. Gleichzeitig bin ich optimistisch, dass es uns gemeinsam gelingt, die Kirche in Düsseldorf weiter voranzubringen.“ Diese Zuversicht beruht auf Gegenseitigkeit. So haben sich nach WZ-Informationen über 90 Prozent der leitenden Pfarrer und des Katholikenrates für ihn als Stadtdechanten ausgesprochen, als Kardinal Woelki ihre Stellungnahmen einholte.
Heidkamp gilt als sehr verbindlich im persönlichen Umgang. Er sei ein guter Zuhörer und nehme sich stets Zeit, ist in Kirchenkreisen immer wieder zu hören. Zugleich ist er aber auch theologisch beschlagen, Reformen innerhalb der Kirche steht er aufgeschlossen gegenüber, ebenso der Ökumene. Viel Aufbauarbeit erwartet ihn in der schon länger schwächelnden, sehr heterogenen Lambertus-Gemeinde mit ihren wenigen in der Altstadt wohnenden Mitgliedern.
Dass er erst im September sein neues Amt antritt, liegt neben der Corona-Pandemie wohl am Versetzungskarussell innerhalb der Kirche. So wohnt Ulrich Hennes noch im Lambertus-Pfarrhaus, für ihn hat das Erzbistum bislang keine neue Stelle. Zudem muss im „Rheinbogen“ ein Nachfolger für Heidkamp gefunden werden.
Die neuen Stellvertreter des Stadtdechanten werden Monsignore Oliver Boss von St. Margareta in Gerresheim und Pfarrer Joachim Decker aus Eller.