Düsseldorf PFT-Anlage am Düsseldorfer Flughafen startet
Am Flughafen ist jetzt der erste Riesenfilter in Betrieb gegangen, der den Schadstoff aus dem Grundwasser zieht.
Düsseldorf. Am Flughafen geht der Kampf gegen den Schadstoff PFT jetzt richtig los: Die erste von drei Anlagen, die das belastete Grundwasser reinigen sollen, ist in Betrieb gegangen. 14 Kubikmeter in der Stunde schaffen die Filter, mit den beiden weiteren Anlagen sollen es im Frühjahr 54 Kubikmeter sein. Laut Flughafen und Stadt werden „nahezu 100 Prozent“ des PFT aus dem Wasser gezogen; ein weiteres Ausbreiten der Schadstoff-Fahne soll so verhindert werden.
Das ist offenbar bereits geschafft: „Die Fahne hat zwar den Rhein erreicht. Aber mit Konzentrationen deutlich unterhalb der empfohlenen Werte“, sagt Umweltdezernentin Helga Stulgies. Und: „Sie bewegt sich erst einmal nicht weiter.“
Einiges ist am Flughafen bereits getan worden, nachdem die Schadstoff-Fahne 2012 genau lokalisiert werden konnte. Das alte Feuerlösch-Übungsbecken, an dem PFT-haltiger Löschschaum in den Boden gesickert war und wo nun die erste Reinigungsanlage steht, wurde geschlossen und abgebaut. 3000 Kubikmeter belasteten Bodens sind abgetragen, eine noch umfassendere Bodensanierung steht an.
Aber mit der neuen Filteranlage wird laut Flughafenchef Ludger Dohm schon jetzt erreicht, „dass keinerlei PFT-belastetes Grundwasser mehr Richtung Kaiserswerth fließt“. Die Fahne vom Übungsbecken zieht sich laut den jüngsten Messungen bis zur Kalkumer Schloßallee und Arnheimer Straße. Jetzt pumpen drei Brunnen das Grundwasser in die verschiedenen Filter der Anlage — das beste Verfahren war mit Hilfe einer Pilotanlage seit Januar 2014 ermittelt worden. Am Ende bleiben in der Stunde 14 Kubikmeter Wasser zurück, in dem pro Liter noch zehn Nanogramm PFT nachgewiesen werden können — die Trinkwasserverordnung erlaube 300 Nanogramm, so Stulgies.
Wenn Ende März auch die beiden Anlagen an der Feuerwache Nord und an der Unglücksstelle der Atlas-Air-Maschine 2005 — den beiden weiteren Eintragsstellen von PFT — stehen, dann sollen in der Stunde 54 Kubikmeter Wasser gereinigt und in den Kittelbach geleitet werden können. „Das ist eine enorme Menge“, sagt die Dezernentin. Zwei Millionen Euro investiert der Flughafen in den Bau, zusätzlich müssen die Filter regelmäßig ausgetauscht werden. „Wir haben hier am Flughafen eine Pionierleistung erbracht und sind damit bei der PFT-Bekämpfung in Deutschland ganz vorne“, so Dohm.
Jetzt muss die Stadt sehen, wie sie auch das PFT-lastige Grundwasser reinigen kann, welches das Airportgelände bereits verlassen hat und Richtung Rhein geflossen ist. „Da suchen wir eine geeignete Stelle, um ebenfalls Wasser abzupumpen“, erklärt Stulgies. Mitte 2016 soll es erste Pumpversuche geben.
Was die Maßnahmen am Flughafen gebracht haben, könnte in einem Jahr feststehen: Dann wird das PFT im Grundwasser erneut an 200 Messpunkten im Norden gemessen.