Polizei räumt wildes Camp in Düsseldorf
Anwohner hatten sich beschwert. In der Nacht zum vergangenen Freitag griff die Bundespolizei dann durch. Eine Gruppe von Rumänen mussten nachts das Gelände hinter dem Gericht verlassen. Mitarbeiter von Fifty-Fifty fanden die Aktion unverhältnismäßig.
Düsseldorf. Es sieht ein bisschen aus wie eine heruntergekommene Kleingartenanlage. Seit etwa einem Jahr hat sich eine Gruppe von Rumänen mit Bretterbuden ein Camp auf dem Bahngelände hinter dem Amts- und Landgericht an der Werdener Straße gebaut. Mehrfach hatten sich Anwohner beschwert. In der Nacht zum vergangenen Freitag griff die Bundespolizei dann durch. Um 0.30 Uhr sprachen die Beamten einen Platzverweis gegen die Bewohner aus. Um 3.30 Uhr wurde der dann auch durchgesetzt. „Daran war auch ein Diensthund beteiligt“, erklärte Dajana Burmann, die Sprecherin der Bundespolizei.
Absolut unverhältnismäßig finden die Mitarbeiter von Fifty-Fifty die Aktion. Mehrere Rumänen sind für die Obdachlosen-Initiative im Einsatz und verkaufen das Straßenmagazin. Man sei in Verhandlungen mit der Stadt, so Sozialarbeiterin Julia van Lindern. Es habe die Zusage gegeben, dass eine Räumung ohne jede Absprache nicht stattfinden soll.
Warum die Bundespolizei ausgerechnet am vergangenen Freitag anrückte, ist noch unklar. Die Rumänen behaupten allerdings, dass sie von den vier Polizisten auch bedroht worden seien. Außerdem hätten die Beamten Türen eingetreten und Fensterscheiben zerstört. Zu den Vorwürfen konnte Dajana Burmann am Montag nichts sagen, man werde das aber prüfen.
Dauerhaft bleiben können die Obdachlosen in dem Camp auf keinen Fall. Wie die Deutsche Bahn als Eigentümer erklärt, sei das viel zu gefährlich. Denn nur wenige Meter entfernt befinden sich die Bahngleise.