Gericht Mann filmte Frauen an Rosenmontag auf der Toilette

Düsseldorf · Ein Handwerker muss wegen Voyeurismus 900 Euro zahlen. Er hatte sich unterm Waschbecken in einem Toilettenwagen auf die Lauer gelegt.

Symbolbild.

Foto: picture alliance / dpa/Peter Steffen

Es gibt schon merkwürdige Vorlieben. Handwerker Hans B. (41/ Name geändert) filmt gerne. Doch sein Hobby brachte ihn jetzt vor Gericht. Am Rosenmontag, am 12. Februar, filmte er nämlich Narren beim Pinkeln. Weibliche Jecken, die am Burgplatz das Klo in einem Toilettenwagen benutzten. Dafür muss er 900 Euro Strafe zahlen, das hat das Amtsgericht am Mittwoch entschieden.

Denn strafbar macht man sich, wenn man Menschen in besonders geschützten Räumen fotografiert. Und das gilt natürlich auch für eine Toilettenanlage. Stundenlang lauerte der Filmer mit seiner Kamera im Herrenbereich am Waschbecken. Und obwohl er auf den Knien hockte und die Kamera unter der Trennwand zum Frauenbereich  durchführte, stoppte ihn niemand. „Es hat mich keiner angesprochen. Auch wenn Leute direkt neben mir standen. Es war sehr laut und voll“, sagte Hans B. vor Gericht.

Bis dann eine Streife vom Ordnungsdienst der Stadt kam. OSDler Thomas G. (50): „Wir wollten die öffentlichen Toiletten kontrollieren. Ob da hilflose Personen sind, die zu viel getrunken haben. Bei den Damen gab es eine lange Schlange.“ Und bei den Männern war’s leer. Da entdeckten sie Hans B. unter dem Waschbecken. Thomas G. und sein Kollege sprachen ihn an. „Er wirkte sehr verlegen. Und steckte seine Kamera weg.“

Die Ordnungshüter brachten den Filmer zur Polizei. Dort wurde ihm seine Kamera weggenommen und das Filmmaterial gesichtet. Darauf zu sehen: jede Menge Filme von närrischen Frauen auf der Toilette. Aufnahmen und Kameras wurden sichergestellt.

Die Opfer hatten den Spanner gar nicht mitbekommen. Der gab am Mittwoch im Gerichtssaal zu: „Das war für mich wie im Rausch.“ Heute aber denkt er: „Es tut mir alles furchtbar leid.“

(BK)