Düsseldorf Prozess nach tödlichem Kantholz-Schlag kommt vor Gericht - Notwehr?

Düsseldorf. Mehr als drei Jahre nach einem tödlichen Schlag mit einem Kantholz an einer Düsseldorfer Straßenbahn-Haltestelle kommt der Fall doch noch vor Gericht. Vom kommenden Donnerstag an muss sich am Düsseldorfer Landgericht ein 20-Jähriger wegen des Vorwurfs verantworten, ein Totschläger zu sein.

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Dem Schlag war ein Streit um vermeintlich zu laute Musik in einer Straßenbahn vorangegangen. Das spätere Opfer, ein betrunkener 44-Jähriger, soll mehrere Schüler wegen der Musik aggressiv angegangen sein.

Der 44-Jährige verfolgte die Schüler und soll sogar von hinten mit einem Gürtel samt Schnalle zugeschlagen haben. Der 17-Jährige soll sich daraufhin umgedreht und den Angreifer mit dem Vierkantholz an den Rippen und am Kopf getroffen haben. Der Schüler hatte sich später mit seinen Freunden der Polizei gestellt. Die Staatsanwaltschaft hatte den Schlag zunächst als Notwehr eingestuft und das Verfahren gegen den Schüler eingestellt. In einem sogenannten Klageerzwingungsverfahren hatte das Oberlandesgericht schließlich doch noch einen Prozess angeordnet. dpa