Düsseldorf Prozess: Notorischer Betrüger im Luxus-Hotel

Reitlehrer mietete sich im Lindenberg-Hotel ein. Er muss für zwei Jahre ins Gefängnis.

Foto: Daniel Reinhardt

Düsseldorf. Einmal unter einem Dach wohnen mit Udo Lindenberg. Diesen Traum erfüllte sich ein 49-jähriger Reitlehrer und buchte ein Zimmer im Atlantic Kempinski Hotel Hamburg. Für 338 Euro die Nacht. Bezahlen konnte er allerdings nicht. Auch in mindestens fünf anderen Hotels mietete sich der vielfach vorbestrafte Betrüger ein, ohne Geld für die Rechnung zu haben. Montag saß er wegen Betruges auf der Anklagebank des Amtsgerichtes.

Mal verbrachte der Reitlehrer die Weihnachtstage für 600 Euro in einem Düsseldorfer Hotel. Für 614 Euro buchte er anschließend gleich das nächste Zimmer in einem anderen Haus, um dort den Jahreswechsel zu verbringen. Das sei ganz einfach gewesen: „Ich habe im Internet gebucht und meine Kontonummer angegeben.“ Offenbar wird in vielen Fällen gar nicht überprüft, ob das Konto gedeckt ist. In einem Hotel am Düsseldorfer Flughafen hatte der Angeklagte einen Wertgutschein von 300 Euro an der Rezeption vorgelegt. Auch der war wertlos.

Im Prozess legte der 49-Jährige ein Geständnis ab. Er sei auf die schiefe Bahn geraten, nachdem bei ihm um die Jahrtausendwende festgestellt wurde, dass er HIV positiv ist. „Ich wollte einfach ein bisschen besser leben und nicht auf der Straße sitzen“, erklärte der Angeklagte zu seinem Motiv.

Die Staatsanwaltschaft sah in der Erkrankung allerdings keinen mildernden Umstand. Denn schon seit Anfang der 90er Jahre füllte sich das Strafregister des Reitlehrers. In den meisten Fällen ging es um Betrug. Darum komme eine Bewährungsstrafe nicht in Frage. Dem schloss sich auch der Richter an und verteilte den Mann zu zwei Jahren Haft.