Düsseldorf Prozess um Mäusekot in Altstadt-Bäckerei
Kunsthistorikerin war mit der Leitung des Betriebes überfordert. Sie muss 750 Euro zahlen.
Düsseldorf. Sie ist studierte Kunsthistorikern, wechselte aber das Metier. Als Betriebsleiterin arbeitete die 34-Jährige 60 bis 70 Stunden die Woche für eine Bäckerei in der Altstadt. Damit war die Frau überfordert. Bei einer Kontrolle des Gesundheitsamtes wurde an mehreren Stellen Mäusekot entdeckt und der Betrieb stillgelegt. Am Donnerstag musste sich die 34-Jährige wegen Verstoßes gegen das Lebensmittelgesetz vor dem Amtsgericht verantworten.
Am 22. Oktober 2015 waren bei einer Routineuntersuchung die Hygienemängel aufgefallen. Bei Bauarbeiten war eine Zwischendecke beschädigt worden. Dabei sei der Kot wohl in die Keller- und Lagerräume gelangt. Die Spuren im Ladenraum rührten laut Gutachter von einem früheren Befall. Am Tag nach der Kontrolle konnte daher kein Nagetierbefall nachgewiesen werden.
„Die Altstadt hat wegen der Nähe zum Wasser schon immer mit Schädlingen zu kämpfen.“, so der Experte vom Gesundheitsamt. Seit der Sanierung der Kanalsysteme habe es sich spürbar verbessert, im Winter ist jedoch immer mit erneutem Anstieg zu rechnen.
Da die Angeklagte nicht aus der Branche kommt, hatte sie bereits beim Vorstellungsgespräch klargemacht, dass sie Unterstützung brauchen würde. Diese wurde ihr auch zugesichert, kam jedoch nicht. Der Richter stolperte jedoch über ihren Arbeitsvertrag, der ihr im Zweifelsfall jegliche Verantwortung übertrug. Das Verfahren wurde eingestellt, die Frau muss jedoch eine Geldauflage von 750 Euro zahlen.