Apollo-Varieté Rasantes Tempo und Action im neuen Apollo-Programm
Düsseldorf · Bei „British Invasion“ liegt der Fokus auf der Musik. Beatles-, Stones-, Queen- oder The-Who-Fans kommen voll auf ihre Kosten.
Irgendwann kam sie über uns wie eine Invasion – die britische Rockmusik von The Who, Queen, Status Quo oder den Rolling Stones und noch vielen anderen und veränderte die Musiklandschaft und das Leben in Deutschland. Die Röcke wurden kürzer und die Haare dafür viel länger. Diese Zeit bringt das neue Apollo-Programm „British Invasion“ auf die Bühne. Der Fokus liegt eindeutig auf der Musik und dafür hat sich Theaterleiter und Künstlerischer Leiter Adrian Paul mit Marc Scholz einen Fachmann als musikalischen Leiter geholt. Der hat mit Max Buskohl nicht nur einen guten Sänger verpflichtet, sondern mit Arne Juschkat (Schlagzeug), Riccardo Tappo (Bass) und Niklas Nadidai am Keyboard erstklassige Musiker ins Haus geholt. Buskohl dürfte vielen Fans noch aus der vierten Staffel der Casting-Show „Deutschland sucht den Superstar“ bekannt sein. 2007 stieg er kurz vor dem Finale als Viertplatzierter aus. Seine unangepasste Art und seine besonderen Auftritte sorgten damals regelmäßig für Zündstoff.
Auf einen Moderator, der durch das Programm führt, wird verzichtet. Das fällt auch gar nicht auf, im Gegenteil, denn dadurch fallen unnötige Unterbrechungen weg und die Abfolge wird wesentlich rasanter. Es geht auch ohne Umschweife zur Sache. Max Buskohl singt sich mit „Hey Jude“, „Ob-La-Di, Ob-La-Da“ oder „Twist and Shout“ durch eine Auswahl der berühmtesten Songs der Beatles. Natürlich dürfen da auch die Groupies nicht fehlen. Und diesen Job erledigt das Apollo-Ballett mit Renee Boyle, Rebecca Willis, Emilee Bradburry und Tayla Morrison ausgesprochen ansehnlich.
Von den Beatles geht es direkt weiter zu „The Sweet“. Und genauso schnell wie der Song feuern die Cedenos ihre Saltos auf dem Schleuderbrett ab. Von verkehrsberuhigter Zone oder Tempo 30 keine Spur, es wird komplett im fünften Gang Vollgas gefahren. Später stehen sie noch ein zweites Mal auf der Bühne; dann jonglieren sie sich gegenseitig mit den Füßen. Die Schnelligkeit ihrer Performance sorgt für lautstarken Beifall.
Das Rad neu zu erfinden ist auch für das Apollo-Theater schwer. Und die Hula-Hoop Nummer von Yulia Rasshivkina hat man sicherlich schon öfter im Zirkus oder anderen Theatern gesehen. Aber in der Verbindung mit der Live-Musik wirkt ihre Darbietung viel stärker.
Zwischendurch muss man auch mal entschleunigen und dafür ist Comedian Robert Wicke zuständig. Er produziert beim Beatboxing unglaubliche Geräusche und seine kleinen Zaubertricks kommen beim Publikum auch gut an. Allerdings ist er nur bis zum 26. Januar im Apollo zu sehen. Dann wird Cesar Días seinen Platz übernehmen.
Das Einzige, was ein bisschen abfällt, ist die Jonglage-Nummer von Romano Frediani. Bei ihm geht auch einiges schief und bisschen Übung würde ihm noch ganz gut tun. Aber alles in allem kann man festhalten, dass sich ein Besuch von „British Invasion“ auf jeden Fall lohnt. Vor der Show gab es für das Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland einen Spendenscheck über 43 170 Euro. Im Dezember hatten die Besucher 24 470 Euro gespendet. Vom Apollo gab es 15 700 Euro obendrauf. Und zwar von jeder verkauften Eintrittskarte einen Euro.