Düsseldorf Rat wählt Schneider zur Kämmerin

54-Jährige erhält 51 von 80 Stimmen — auch welche aus der CDU. Hintzsche und Stulgies freuen sich über einstimmige Ergebnisse.

Foto: Lepke

Düsseldorf. Gleich drei Mal gab es am Donnerstag im Stadtrat Blumen und lange Gratulationsschlangen — für die neue Kämmerin Dorothee Schneider (SPD), für die wiedergewählte Umweltdezernentin Helga Stulgies (Grüne), die am Donnerstag auch noch ihren 59. Geburtstag feierte. Und für den zum Stadtdirektor bestellten Sozial-, Jugend-, Schul- und Sportdezernenten Burkhard Hintzsche (SPD).

Zur spannendsten Personalie wurde die Stadtkämmerin: Die Freien Wähler setzten geheime Abstimmung durch. Und das „besorgte“ Dorothee Schneider ein noch besseres Ergebnis als erwartet. 51 der 80 anwesenden Ratsmitglieder stimmten für, 24 gegen sie (bei fünf Enthaltungen). Und damit stand CDU-Fraktionschef Rüdiger Gutt leicht bedröppelt da, denn aus seiner Fraktion stimmten mindestens sechs Mitglieder nicht — wie angekündigt und verabredet — gegen Schneider. Gutt hatte gesagt, diese wichtige Position sei mindestens eine Nummer zu groß für die derzeitige Kämmereileiterin in Köln.

Sei’s drum, die für acht Jahre gewählte 54-Jährige freute sich über „das gute Ergebnis“ und natürlich auf die neue Aufgabe ab dem 1. Oktober. Viel Zeit hatte sie nicht, denn sie musste nach Köln, wo ebenfalls der Rat tagte. Zuvor hatte sie in einem Rathaus-Büro per Livestream den Wahlvorgang verfolgt, „ziemlich nervös“, wie sie zugab. Zur Sache sagte sie nur: „Mein Vorgänger Manfred Abrahams hinterlässt mir eine gute Ausgangsbasis, auch im Vergleich zur Verschuldungslage in Köln.“

Sie wolle sich jetzt zügig in den Haushalt einarbeiten und dann alles dafür tun, die Schuldenfreiheit in Düsseldorf beizubehalten. Ein Umzug nach Düsseldorf habe hingegen „keine erste Priorität“, zumal sie im Norden Kölns wohne.

Gänzlich einvernehmlich lief es für die beiden anderen Beigeordneten. Burkhard Hintzsche, der dienstälteste Dezernent in Düsseldorf (seit 2003), wurde einstimmig zum Stadtdirektor, also zum Vertreter des Oberbürgermeisters bestellt: „Ich konnte hier bei drei Oberbürgermeistern und bei drei Stadtdirektoren lernen und freue mich auf eine weiterhin vertrauensvolle Zusammenarbeit“, sagte der 50-Jährige.

Ebenfalls einstimmig verlängerte der Rat die Amtszeit der Umwelt- und Feuerwehrdezernentin Helga Stulgies für weitere acht Jahre. Zudem wird die Grüne, die 2007 ins Amt kam, in die höhere Besoldungsstufe B 8 (rund 9185 Euro im Monat) einsortiert.