Kämpenreinigung in Düsseldorf Freiwillige reinigen Urdenbacher Kämpe

Urdenbach · Am Wochenende haben Freiwillige in der Kämpe Abfall gesammelt – von der Kippe bis zur Küchenspüle.

Nicht nur Erwachsene, auch Kinder aus Urdenbach und Umgebung haben beim Müllsammeln geholfen. Hier zeigt Konrad stolz eine alte Flasche, die unweit einer Sitzbank im Gebüsch lag.

Foto: RP/Dominik Schneider

Zwei große Container mit je rund 20 Kubikmetern Fassungsvermögen standen am Samstag gefüllt vor Haus Bürgel, daneben ein Stapel von Reifen, auf dem ein paar Kinder herumkletterten. Zufrieden sahen die Mitglieder der Bürgervereine aus Urdenbach und Baumberg auf das Ergebnis der traditionellen Reinigung der Urdenbacher Kämpe, die nach einer Corona-Pause am Wochenende wieder stattfinden konnte.

Seit 40 Jahren zieht der Allgemeine Bürgerverein Urdenbach (ABVU) im frühen Frühjahr gemeinsam mit freiwilligen Helfern aus der Region ins Naturschutzgebiet Kämpe zwischen Urdenbach, Garath und Baumberg, um dort den Abfall, der sich angesammelt hat, zu entfernen. Sobald es wärmer wird, kommen viele Besucher ins Naturschutzgebiet, und diese sollen eine saubere Landschaft vorfinden – in der Hoffnung, dass auch sie ihren Müll wieder mitnehmen. Zugleich muss die Aktion so früh im Jahr stattfinden, damit die Helfer beim Aufräumen keine jungen Pflanzen beschädigen oder brütende und nistende Tiere stören.

Die Helfer zogen coronakonform in Kleingruppen durch das Gelände, vom Parkplatz Piels Loch bis zum Haus Bürgel. Die Teilnehmer aus Baumberg durchsuchten die Kämpe von Süden her. Und die Ausbeute war groß: Viele Kleinteile wie Plastiktüten, Dosen oder Zigarettenkippen sammelten sie vom Wegesrand und aus den Wiesen. Auch die Kinder aus der Umgebung waren dabei: Konrad zeigte stolz eine Sektflasche, die er mit einer Greifzange aus dem Unterholz gefischt hat. „Ich finde es doof, dass manche Leute ihren Abfall einfach wegwerfen und wir ihn jetzt suchen müssen“, so der Junge. Er und seine Freunde hatten trotzdem viel Spaß dabei, sich in der wunderschönen Natur der Kämpe für den Umweltschutz zu engagieren. Einer der Teilnehmer zeigte ein Wäldchen, das vom Feldweg aus schlecht einsehbar ist. „Hier findet man eigentlich immer viel, denn hier werden größere Abfälle illegal entsorgt.“ Tatsächlich holten die Freiwilligen innerhalb weniger Minuten eine Küchenspüle, einen Sack Zement und mehrere Teile Metallschrott zwischen den Bäumen hervor. Auch mehrere Auto- und Fahrradreifen wurden in der Kämpe gefunden.

Was die Veranstalter ärgert: In der Nacht auf Samstag haben Unbekannte an dieser Sammelstelle neben den bereits bereitgestellten Müllcontainern rund 30 Autoreifen entsorgt. „Ich gehe mal davon aus, dass das ein gewerblicher Händler war, der sich die Kosten für die Entsorgung sparen wollte“, sagt Torsten Winter, stellvertretender Vorsitzender des ABVU, genervt.

In Zeiten der Pandemie ist das Besucheraufkommen in der Kämpe merklich gestiegen, damit auch die Menge an Müll, die die Ausflügler hinterlassen. Aber auch das Hochwasser im Januar hat zusätzlichen Abfall ins Naturschutzgebiet direkt am Rhein gespült. Für die Teilnehmer gab es zum Abschluss Würstchen und Getränke vor der Kulisse des frisch ernannten Weltkulturerbes von Haus Bürgel.