Reitzenstein: Verkehrsversuch mit Pollern in Mörsenbroich abgesagt

Einige Anwohner fühlten sich überrumpelt. Nach Verkehrszählung bleibt die Durchfahrt zur Ludwig-Beck-Straße offen.

Foto: Michaelis

Düsseldorf. Große Aufregung gab es in der Gartenstadt Reitzenstein wegen drei Pollern an der Straße Zur alten Kaserne/Zur Weide. Sie schieden die Anlieger in zwei Parteien. Die einen fühlten sich überrumpelt, die anderen freuten sich über die gewonnene Ruhe. Die Gewinner waren die Anlieger der Ludwig-Beck-Straße, die Verärgerten die Bewohner in den kleinen Seitenstraßen, zumal die Wohnstraße Zur Weide mehr Verkehr bekam. Der Zoff reichte bis ins Rather Bezirksrathaus, wo sich die Parteien gegenseitig beschimpften.

Die Verwaltung vermittelte, indem sie eine Verkehrszählung im gesamten Neubaugebiet durchführte. Dabei zeigte sich, dass es mit dem Durchgangsverkehr halb so wild war. Er lag lediglich bei 3,4 Prozent in der Ludwig-Beck-Straße. Da die Verkehrsbelastung in dieser Straße selbst in der Verkehrsspitze bei unter 400 Fahrzeugen pro Stunde liegt, wird der Verkehrsversuch mit den Pollern abgesagt.

Der Charakter einer Wohnstraße bleibe auch bei einem Verzicht auf die Sperrpfosten gewahrt, beschied die Verwaltung. Das heißt: Vor allem die mittleren Pfosten werden nicht wieder eingesetzt. Man werde die Situation ein Jahr lang beobachten.

Die schmale Straße „Zur alten Kaserne“ wird hingegen mehr denn je gesichert. Dort wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h festgesetzt und der Durchgangsverkehr ausgeschlossen. Die Straße ist zukünftig nur noch für Anlieger frei. Entsprechende Schilder werden aufgestellt. In 18 Monaten, wenn die Bebauung der Siedlung Reitzenstein abgeschlossen ist, wird die Situation abermals überprüft.