Rethel-Bordell ist geschlossen
Der Rotlicht-Prozess schreckt die Kundschaft ab. Ein Haus ist nun dicht.
Düsseldorf. Der Prozess um Abzocke in den Bordellen an der Rethelstraße, der zurzeit vor dem Landgericht läuft, wirkt sich offenbar negativ auf den laufenden Geschäftsbetrieb aus. Eines der drei Bordelle, die Hausnummer 77, hat nun geschlossen, weil in letzter Zeit immer mehr Gäste ausgeblieben sind.
Offensichtlich trauen sich die Gäste aus Angst, abgezockt zu werden, nicht mehr in das Etablissement. Durch diese Einsparmaßnahme haben bereits fünf Mitarbeiter ihren Job verloren. Bert Wollersheim, dem das Ordnungsamt den Betrieb der Bordelle untersagt hat, ist nach eigenen Angaben nur noch als Berater tätig, legt aber für die Unschuld seines Geschäftspartners Thomas M. die Hand ins Feuer: „Uns ist ein immenser wirtschaftlicher Schaden entstanden und solange der Vorwurf in der Luft liegt, die Führungsetage hätte sich an solchen Geschäften beteiligt, sehe ich keine Chance, das zu ändern.“
Wollersheim sieht durch die Gerichtsverhandlung „sein Lebenswerk bedroht“, an dem er nach eigenen Angaben, mit so viel Herzblut gearbeitet hat, doch sieht er keine andere Möglichkeit: „Wir wollen mit dieser Strukturmaßnahme zum einen die Kosten senken, zum anderen den 24-Stunden-Betrieb aufrechterhalten. Ziel ist es, nach dem Ende der Gerichtsverhandlung mit einem neuen Konzept durchzustarten.“ Zudem sei es auch sehr schwer, die Frauen an das Geschäft zu binden, wenn kaum Gäste kommen. Die wechselten dann schnell in andere Etablissements.